Durch die Einführung des Euro und das Verschwinden schwacher europäischer Währungen werde der Franken vor destabilisierenden Einflüssen geschützt. Da sich der Franken nun in einem besseren Umfeld befinde, habe er seinen Bonus als Fluchtwährung teilweise eingebüsst. «Dies könnte die Zinsdifferenz zum Euro tendenziell etwas verringern. Die Zukunft wird es zeigen», sagte SNB-Präsident Jean-Pierre Roth laut Vorabdruck in einer Rede an der Universität St. Gallen.
Der Schweizer Franken müsse nicht mehr die Rolle einer Fluchtwährung einnehmen, wie dies in den vergangenen Jahrzehnten der Fall gewesen sei. Folglich widerspiegle er die effektiven Verhältnisse besser, was sich positiv für die Schweizer Exporteure auswirke, so Roth weiter.
Stabile Währungsordnung
Eine stabile Währungsordnung sei für eine Volkswirtschaft wie die Schweiz sehr wichtig. «Für unser Land mit seiner starken wirtschaftlichen und finanziellen Auslandverflechtung ist eine stabile internationale Währungsordnung seit jeher von grosser Bedeutung», so Roth wörtlich.
Konsolidierung der internationalen Währungsordnung
Entgegen oft gehörter Meinungen habe die Schweiz immer unter den Folgen internationaler Währungsordnungen gelitten, so etwa in den 70er oder 80er Jahren. Es sei deshalb nicht weiter erstaunlich, dass die Schweiz von der in den letzten Jahren erfolgten Konsolidierung der internationalen Währungsordnung stark profitiere, so Roth. In der heutigen Situation mit den stabilen wirtschaftlichen Verhältnissen leistet unser Land laut Roth einen «wichtigen Beitrag zur internationalen Währungsordnung». (awp/mc/gh)