SOA im Fokus der europäischen Finanzindustrie

Der US-Marktforscher Forrester befragt IT-Manager der Finanzindustrie (Banken, Versicherungen aus 13 europäischen Ländern und den USA) im Zweijahres-Abstand danach, welche Bausteine sie als «strategisch» innerhalb ihrer IT-Planung ansehen. Die neueste Umfrage wurde im ersten Halbjahr 2007 unter 55 IT-Architekten durchgeführt, die Resultate aber erst Anfang 2008 veröffentlicht.
 
Betriebssysteme: Windows 2003 vor z/OS und Solaris
Bei der Frage nach «strategischen» Betriebssystemen schwangen Microsofts Windows Server 2003 (67 %) und IBMs Betriebssystem für Mainframes z/OS (60 %) klar obenaus. Suns Unix Solaris hat gegenüber 2005 aufgeholt und belegt nun den dritten Rang (44 %) unter den «strategischen» Server-Betriebssystem in der Finanzindustrie. Linux hat offenbar an Bedeutung verloren. 42 Prozent der IT-Architekten der Banken und Versicherungen halten Linux noch für «strategisch», während es zwei Jahre zuvor noch 52 Prozent waren. Auch IBMs Unix AIX wird nicht mehr als so wichtig eingeschätzt wie vor zwei Jahren.
 
Grundbausteine von Service orientierten Architekturen
Bei den als «strategisch» erachteten Grundbausteinen der Applikationen deutet alles auf den Wunsch nach Service orientierten Architekturen (SOA) hin. Heute sind Enterprise Service Bus, Application Server, Security, Service Repositories und Datenintegration die klar am meisten genannten strategischen «Building Blocks». Bei der Frage nach den wichtigsten Bausteinen in 18 bis 24 Monaten werden Web Services, Software für das Managen von Businessprozessen (BPMS), Enterprise Service Bus, Datenintegration und Service-Verzeichnisse am meisten genannt. Dies sind alles Technologien, die für den Bau von Service orientierten Architekturen verwendet werden.
 
Auffallend ist, dass manche IT-Strategen der Finanzindustrie offenbar hoffen, dass das Thema «Security» in naher Zukunft an Bedeutung verliert und von der strategischen auf eine taktische Ebenen herabgestuft werden kann. Security soll in den zwei Jahren nur noch für die Hälfte der Befragten ein «strategisches» Thema bleiben.
 
.Net vs. Java: Die Welt wird gemischt
Bei der Frage nach den als «strategisch» bezeichneten Softwareplattformen, Microsofts .Net oder Suns J2EE kristallisiert sich eine «Entideologisierung» heraus. 40 % der Befragten bezeichen J2EE als strategische Software-Plattform, gleich viele aber finden aber sowohl .Net wie auch J2EE «strategisch». Eine kleine Minderheit, nämlich gerade mal sieben Prozent setzen ausschliesslich auf .Net. Trotzdem bezeichnet Forrester die Software-Plattform von Microsoft als klaren Gewinner. Grund: Noch 2005 favorisierte eine klare Mehrheit der IT-Strategen der europäischen Finanzindustrie J2EE als einzige Softwareplattform. (Inside-IT/mc)

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