«Mein Rücktritt ist vom Tisch», sagte er der Zeitung «Les Echos» (Montag). Der Verwaltungsrat habe zweimal sein Rücktrittsgesuch abgelehnt. «Ich bleibe, ich leite und steuere», betonte Bouton. Die französische Regierung hatte ihn nach Bekanntwerden des Betrugs in Höhe von knapp fünf Milliarden Euro mehrfach indirekt zum Rücktritt gemahnt. Die geplante Kapitalerhöhung sei auf gutem Weg, das Ergebnis werde am 11. März bekanntgegeben, sagte Bouton. «Das Haus wird schnell seinen Willen wiederfinden, zu dienen und sich zu schlagen», sagte Bouton. «Wir sind dabei, das Blatt zu wenden.» Zu Übernahmespekulationen äusserte er sich nicht.
4,9 Milliarden Euro in den Sand gesetzt
Der Überschuss der Bank war 2007 von 5,22 Milliarden auf 947 Millionen Euro gefallen. Wichtigster Grund sind die Fehlspekulationen des Händlers Jérôme Kerviel. Seine ungesicherten Wetten auf Terminkontrakte löste die Bank in wenigen Tagen während des Börsenabsturzes im Januar auf – der Schaden belief sich auf 4,9 Milliarden Euro. Das sei jedoch kein Verlust aus der Banktätigkeit, hatte Bouton zuvor betont. Operativ verdiente die Bank 6,7 Milliarden Euro.
Kapitalerhöhung: Altaktionäre bevorzugt
Nach ersten Ergebnissen einer internen Untersuchung hatte Kerviel seit 2005 unerlaubt spekuliert und war seit März 2007 immer grössere Risiken eingegangen. Die Bank hatte dies erst im Januar 2008 entdeckt. Mit der Kapitalerhöhung, bei der Altaktionäre bevorzugt werden – sie erhalten die Titel zu einem erheblichen Abschlag -, will die Société Générale 5,5 Milliarden Euro aufnehmen. Kerviel, der nicht auf eigene Rechnung spekuliert hatte, sitzt in Untersuchungshaft. (awp/mc/ps)