Diese soll zudem in Form von neuen Aktien gezahlt werden, teilte die Bank am Donnerstag in Paris mit. Die französische Bank wurde 2009 von hohen Abschreibungen auf Anlagebestände und einer deutlich erhöhten Vorsorge für mögliche Kreditausfälle getroffen.
Besserung gelobt
SocGen-Chef Frédéric Oudéa versprach jedoch Besserung und will den Gewinn im Laufe des Jahres wieder steigern. Die Bank hat seit Jahren Probleme – unter anderem belastete 2007 der Skandal um den Händler Jerome Kerviel das Ergebnis. 2008 war dann von den Folgen des Zusammenbruchs der US-Investmentbank Lehman Brothers und der weltweiten Finanzkrise geprägt. Mit der am Donnerstag vorgelegten Bilanz blieb SocGen zudem deutlich hinter dem französischen Branchenprimus BNP Paribas zurück, der im vergangenen Jahr mit rund 5,8 Milliarden Euro 93 Prozent mehr als 2008 verdiente.
4,4 Mrd Euro Abschreiber auf toxische Papiere
Der Bank kam im vergangenen Jahr das forsche Engagement am Markt für risikoreiche Finanzinvestments teuer zu stehen gekommen. Die französische Grossbank verbuchte 8,7 Milliarden Euro Risikokosten. Davon waren 4,4 Milliarden Abschreibungen auf Anlagebestände wie «giftige Papiere». Auf 4,3 Milliarden Euro summierten sich die Rückstellungen und Verluste wegen fauler Kredite. Der Markt nahm die Botschaft negativ auf. Die Aktie fiel am Vormittag zeitweise mehr als sechs Prozent.
«Alle Entwicklungschancen nutzen»
Oudéa hob die «robuste Finanzstruktur» der Bank mit einer Eigenkapitalquote von 10,1 Prozent hervor. Das Investmentgeschäft sei trotz der Belastung durch die Giftpapiere rentabel gewesen, sagte er. «Der Gewinn war nicht hoch, aber es gab einen Gewinn.» Die Société Générale wolle 2010 «alle Entwicklungschancen nutzen». Der Überschuss, der bereits im Schlussquartal 2009 auf 221 Millionen Euro zugelegt hatte, solle wieder steigen.
Üppige Boni
Die geringen Gewinne hindern die Société Générale nicht, ihre Börsenhändler grosszügig zu entlohnen. Für 2009 schüttet die Bank eine erste Prämienrate von 250 Millionen Euro an ihre Berufsspekulanten aus. Ihr grosser Konkurrent BNP Paribas zahlt eine erste Prämienrate von 500 Millionen Euro an die «golden boys» aus. Nach den neuen französischen Regeln wird die Zahlung der Prämien über drei Jahre gestreckt. Die Société Générale hatte sich mehr als andere französische Banken dem Investmentgeschäft nach angelsächsischem Vorbild verschrieben. Anfang 2008 geriet sie mit dem grössten Spekulationsverlust aller Zeiten von 4,9 Milliarden Euro in die Schlagzeilen. Seit Beginn der Finanzkrise belastet der Wertverlust vieler erworbener Risikopapiere den Gewinn. (awp/mc/ps/06)