Société Générale überrascht mit Milliardengewinn

Mit dem Milliardengewinn überraschte die französische Grossbank selbst Analysten. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten deutlich zu. Das Privatkundengeschäft sei im ersten Quartal stark gewesen, teilte die Bank am Dienstag in Paris mit. Vor allem profitierte die Société Générale allerdings von den schwarzen Zahlen im Investmentbanking. Im Vorjahreszeitraum hatte hier noch ein Minus gestanden. Die Gesamterträge stiegen gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge ging etwas zurück, blieb aber auf hohem Niveau. Mehr als eine Milliarde Euro legte die Société Générale für Kredite und andere Ausfälle zurück.


Jahresziele bekräftigt
Der Jahresauftakt habe eine weitere Erholung der weltweiten Wirtschaft gezeigt, allerdings mit grossen Unterschieden in den Regionen. Die Belebung in den europäischen Industriestaaten falle deutlich weniger stark aus als in anderen Teilen der Welt. Unsicherheit bringe auch die ausstehende Entscheidung über die künftigen internationalen Regulierungsvorschriften. Trotzdem sieht sich die Bank auf dem besten Wege, ihre Jahresziele zu erreichen. Im Laufe des Jahres will die Socite General ihren Gewinn wieder steigern und drei Milliarden Euro verdienen. 2009 hatte sie unterm Strich nur 678 Millionen Euro verdient. Angesichts der Dynamik im Kerngeschäft mit Privatkunden werde mit einer nachhaltigen Erholung der Ergebnisse gerechnet, hiess es nun.


Bangen um Griechenland
In diesem Jahr könnte die Schuldenkrise in Griechenland der französischen Bank Probleme bereiten. Die Société Générale hält 54 Prozent an der griechischen Geniki Bank. Insgesamt belaufe sich die Summe griechischer Staatsanleihen in den Büchern auf drei Milliarden Euro. Hinzu kämen eher unbedeutende Geschäftsbeziehungen mit anderen griechischen Banken und Unternehmen. Die Société Générale hatte bereits schwer unter der Finanzkrise gelitten. Sie hatte sich mehr als andere französische Banken dem Investmentbankgeschäft nach angelsächsischem Vorbild verschrieben. Anfang 2008 geriet sie mit einem Spekulationsverlust von 4,9 Milliarden Euro und dem Skandal um den Händler Jerome Kerviel in die Schlagzeilen. Seit Beginn der Finanzkrise belastet der Wertverlust vieler erworbener Risikopapiere den Gewinn. (awp/mc/ps/02)

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