Société Générale verdoppelt Gewinn und bekräftigt Ziel

Die Aktie gewann am Mittwochvormittag mehr als 3%.Die Erträge lagen bei 6,3 Milliarden Euro. Die Ergebnisse ermutigten SocGen-Chef Frédéric Oudéa, seine langfristigen Ziele zu bekräftigen: Im Jahr 2012 soll der Jahresgewinn bei sechs Milliarden Euro liegen. Und nicht nur das: Die Bank benötige keine Kapitalerhöhung, um die strengeren Vorgaben für die Finanzbranche (Basel III) zu erfüllen, sagte der Bankchef. Die SocGen werde auch so eine Kernkapitalquote von 7,5 Prozent bis Januar 2013 erreichen. Zahlreiche europäische Institute wie die Deutsche Bank , die englische Grossbank Lloyds oder die französischen BNP Paribas hatten im Angesicht von Basel III Kapitalerhöhungen vornehmen müssen.


Geringere Risikovorsorge für faule Kredite
Die Société Générale konnte ihren Gewinn im abgelaufenen Quartal hauptsächlich deshalb stark steigern, weil sie deutlich weniger in Risikovorsorge für faule Kredite gesteckt hatte. Schon seit Jahresbeginn verringerte SocGen hier die Rücklagen kontinuierlich. Ebenfalls von Vorteil waren nach Angaben der Bank ein «gesundes» Wachstum im Privatkundengeschäft, vor allem auf dem Heimatmarkt Frankreich.


Breite Abstützung zahlt sich aus
«Zufriedenstellend» seien die Ergebnisse beim Firmenkundengeschäft und beim Investmentbanking gewesen, angesichts des in diesen Sparten eher schwierigen Umfeldes. Dass die Bank sich nun auf mehrere Geschäftsfelder stützt, habe sich in der Krise ausgezahlt. Die SocGen war durch die Finanzkrise zunächst besonders stark abgestürzt, weil sie sich stärker als andere französischen Banken dem risikoreichen Investmentbanking verschrieben hatte.


Kerviel soll Schaden von 4,9 Mrd Euro ersetzen  
Anfang 2008 wurde ein Spekulationsverlust von 4,9 Milliarden Euro bei der Bank bekannt. Der dafür verantwortliche damalige Händler Jérôme Kerviel war Anfang Oktober zu Schadenersatz in entsprechender Höhe verurteilt worden – gleichwohl hatte die Bank betont, sie erwarte nicht wirklich, dass Kerviel die volle Summe zurückzahlen könne. Doch nicht nur der Spekulationsverlust, auch risikoreiche Wertpapiere, die in der Krise rapide an Wert verloren, belasteten die Bilanz. Im Jahr 2009 hatte sich der Jahresgewinn noch um zwei Drittel auf 678 Millionen Euro verringert.


Optimistischer Ausblick
Doch nun soll wieder alles besser werden – und bleiben. Oudéa sagte, er erwarte für die kommenden Quartale eine ähnliche Ausgangslage wie jetzt. Die Ausgaben für die Kreditrisikovorsorge könnten daher weiter sinken. Die wirtschaftliche Entwicklung in Frankreich und Deutschland seien «ermutigend», während der Markt in den USA allerdings nach wie vor unsicher bleibe. (awp/mc/ps/01) 

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