Société Générale wappnet sich gegen Übernahme

Dies schreibt die «Financial Times» (FT/Freitagausgabe). Am Tag zuvor hatte der französische Branchenprimus BNP Paribas sein Interesse an einer Übernahme der Société Générale öffentlich gemacht. Man denke darüber nach, hatte ein Sprecher gesagt, «weil das jede Bank in Europa tut». Bei einem Zusammenschluss entstünde das zweitgrösste Kreditinstitut des Kontinents nach der britischen HSBC .


Politik winkt ab
Aus der Politik kommen allerdings ablehnende Stimmen: «Die Bank braucht im Moment keine Unterstützung», sagte ein Sprecher der französischen Regierung. Premierminister Francois Fillon hatte zuvor angekündigt, das Bankhaus vor einer feindlichen Übernahme schützen zu wollen.


5 Milliarden Euro verzockt
Die Société Générale war durch riskante Spekulationen und Scheingeschäfte des Aktienhändlers Jerome Kerviel in die Krise geraten. Der 31-Jährige soll dem Geldinstitut einen Verlust von knapp 5 Milliarden Euro eingehandelt haben. Gegen ihn läuft ein Verfahren. Die Ermittler werfen ihm Fälschung, Vertrauensmissbrauch und unerlaubtes Eindringen in Computersysteme vor. Kommt es zur Anklage, drohen dem Franzosen eine jahrelange Haftstrafe und eine hohe Geldstrafe. Branchenkenner glauben jedoch nicht an die These vom Einzeltäter und vermuten weitere, unentdeckte Komplizen in der Bank. (awp/mc/ps)

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