Société Générale will mit Kapitalerhöhung Staatshilfe zurückzahlen
Erst vor einer Woche hatte BNP Paribas eine Kapitalerhöhung in ähnlicher Höhe angekündigt, um den Staat auszuzahlen. Am Aktienmarkt wurde die Nachricht positiv aufgenommen: Die Aktie stieg zu Handelsbeginn um 1,92 Prozent auf 53,20 Euro.
SocGen mit 3,4 Mrd Euro gestützt
Der französische Staat hatte die Société Générale mit insgesamt 3,4 Milliarden Euro gestützt: Im Dezember hatte die Bank über Hybridanleihen 1,7 Milliarden Euro aufgenommen, im Mai zeichnete die Gesellschaft für Staatsbeteiligungen SPEE noch einmal SocGen-Vorzugsaktien im Wert von 1,7 Milliarden Euro. Die Gehälter des Bankchefs wurden daraufhin gekappt, ausserdem mussten die Topmanager auf ihre Aktienoptionen verzichten. Nun will die Société Générale diese Fesseln abstreifen und das Geld nach Abschluss der Kapitalerhöhung im November zurückzahlen.
Komplettübernahme von Credit du Nord geplant
Von dem Geld soll noch genug übrigbleiben, um die Eigenkapitaldecke der Bank parallel zu stärken: Die Kernkapitalquote (Core Tier 1 Ratio) steige auf Pro-Forma-Basis zum Stichtag 30. Juni von 7,3 auf 8,0 Prozent, hiess es in einer Präsentation der Bank. Ausserdem will das Institut die verbleibenden 20 Prozent an der französische Bankengruppe Credit du Nord von Dexia übernehmen. Der Kauf soll schon Ende 2009 abgeschlossen werden.
Zeichnungsfrist vom 8. bis 20. Oktober
Die neuen Aktien der Société Générale sollen den bestehenden Aktionären angeboten werden. Die Aktionäre können zwei neue Aktien für neun bestehende zeichnen. Der Ausgabepreis liegt bei 36 Euro je Anteilsschein. Die neuen Aktien können vom 8. bis 20. Oktober gezeichnet werden. Das Ergebnis je Aktie soll davon im nächsten Jahr nicht betroffen sein. Nach wie vor sollen auch 35 bis 40 Prozent der Einnahmen in Form von Dividenden ausgeschüttet werden.
Geschäftsjahr 2008 mit Gewinn abgeschlossen
Die Société Générale war vergleichsweise glimpflich durch die Finanzkrise gekommen. Sie hatte das vergangene Jahr noch mit einem Gewinn in Höhe von 2 Milliarden Euro abgeschlossen – allerdings nur, weil 24 Milliarden Euro unbewertbarer Aktiva umgebucht wurden. Nach überraschend roten Zahlen im ersten Quartal dieses Jahres schaffte es die Bank im zweiten Quartal trotz hoher Belastungen wieder in die Gewinnzone.
Positiver Trend setzt sich im Q3 fort
Im dritten Quartal habe der positive Trend des ersten Halbjahres angehalten, hiess es nun. Im französischen Privatkundengeschäft zeichne sich eine gute Entwicklung ab, das Unternehmens- und Investmentbanking habe weiter angezogen. Das Zinsumfeld habe sich etwas entspannt, allerdings seien die Risiken gegenüber dem zweiten Quartal gestiegen. Société Générale wird die Quartalszahlen am 4. November vorlegen. (awp/mc/ps/03)