Software AG stockt nach starkem Quartal Prognose auf

Bisher lag die Ziellatte bei plus 10 bis 12 Prozent. Für den Umsatz gilt weiterhin die Vorgabe, den Vorjahreswert von 847 Millionen Euro um 25 bis 30 Prozent zu steigern. An der Börse wurde die erhöhte Prognose mit einem Kursanstieg honoriert. Die Aktie stieg um 2,43 Prozent auf 97,51 Euro und war damit in der TecDax-Spitzengruppe zu finden.


US-Nachfrage belebt sich zusehends 
«Die bereits im ersten Halbjahr spürbare Nachfragebelebung in Amerika hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Getragen von den grossen Märkten USA und Brasilien konnte die Software AG in der Region erneut zweistellige Zuwachsraten verzeichnen», sagte Vorstandschef Karl-Heinz Streibich. «Deutlich besser als im Konzerndurchschnitt hat sich zudem das Geschäft in Deutschland, Australien und Nahost entwickelt.» Im dritten Quartal übertraf das Unternehmen die Erwartungen. Grund ist das im Sommer 2009 zugekaufte IDS-Geschäft, das sich erstmals positiv auf das Ergebnis ausgewirkt hat. Zudem profitierten Umsatz und Gewinn von Wechselkurseffekten vor allem in Amerika. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal von 213,6 auf 275,3 Millionen Euro zu. Der Produktumsatz erhöhte sich von 143,2 auf 166,2 Millionen Euro. Der Überschuss stieg von 38,1 auf 45,6 Millionen Euro.


Europa zieht nach
Der positive Trend des Softwaremarktes wird sich laut Streibich im nächsten Jahr fortsetzen. «Die USA sind als erste in die Krise geraten und als erste wieder heraus. Doch jetzt zieht Europa nach, das wird sich 2011 fortsetzen.» Nach den Grossübernahmen webMethods und IDS Scheer will Streibich die Nettoverschuldung bis Ende nächsten Jahres auf Null drücken. Im dritten Quartal verwendete das Unternehmen beinahe den gesamten Cash-Flow, um den Schuldenberg um 42,5 Millionen Euro auf rund 250 Millionen Euro zu verringern. Diese Strategie schliesst Übernahmen nicht aus, sagte der Manager. Grosszukäufe stünden derzeit aber nicht auf dem Plan.


«Wir haben zunehmend Grossprojekte»
Die Übernahme von IDS Scheer bringt den Darmstädtern eine ganze Reihe von Vorteilen. Allein die Grösse des Unternehmens hilft bei der Akquise und Bewältigung von Grossaufträgen. «Wir haben zunehmend Grossprojekte», sagte Streibich. Die Consulting-Sparte, die mit IDS ins Unternehmen kam, schaffe eine enge Präsenz beim Kunden. «Das hilft uns beim Cross-Selling.» Dabei komme nicht nur das bisherige Kerngeschäft von Software für Grossrechner (ETS) und die Integrationssoftware webMethods zum Zuge. Auch das IDS-Programm Aris sei beispielsweise in den USA, wo der Kundenstamm für ETS und webMethods gross ist, bereits in zwei Projekten enthalten.


Mittelfristziel in Brasilien in Reichweite
In den USA, dem weltgrössten und stark umkämpften Softwaremarkt, profitiert die Software AG stark von der Produktvielfalt. «Das Cross-Selling ist sehr positiv dort.» In Brasilien sieht sich Streibich auf gutem Weg, das Mittelfristziel von 100 Millionen US-Dollar Umsatz zu erreichen. Damit ist das südamerikanische Land mit Deutschland und den Vereinigten Staaten einer der wichtigsten Märkte der Software AG. (awp/mc/ps/10)

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