Solar-Anlagebauer Roth & Rau bleibt trotz Quartalsverlust optimistisch

Der Vorstand bestätigte seine bisherige Prognose, wonach Umsatz und Gewinn zulegen sollen. Schon im laufenden Jahresviertel erwartet die im TecDax notierte Gesellschaft wieder schwarze Zahlen. Die Börse reagierte am Vormittag mit einem Kurssprung von 4 Prozent auf den bestätigten Ausblick. Dabei lagen die vorgelegten Zahlen für das vergangene Jahr unter den Erwartungen von Analysten. Der Umsatz sank um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 35,3 Millionen Euro. Unter dem Strich musste das Unternehmen einen Verlust von 0,6 Millionen Euro hinnehmen. Vor einem Jahr stand an dieser Stelle ein Überschuss von 5,3 Millionen Euro. Operativ (EBIT) verbuchten die Sachsen einen Verlust von 0,8 Millionen Euro, nach einen Gewinn von 7,1 Millionen Euro vor einem Jahr.


Tieffpunkt überschritten
Mut macht Anlegern und Unternehmen ein wieder erstarkter Auftragseingang, der auf gute Ergebnisse in den nächsten Quartalen schliessen lässt. So gingen von Januar bis März Bestellungen über 55,9 Millionen Euro ein. In den ersten drei Monaten des Krisenjahrs 2009 waren es nur 45,6 Millionen Euro. Der im vergangenen Jahr immer kleiner gewordene Auftragsbestand legt wieder zu und lag mit 225 Millionen Euro rund 20 Millionen Euro über dem Stand von Ende Dezember. Darüber hinaus lagen nach Unternehmensangaben Absichtserklärungen für Aufträge in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro vor.


Zeichen wieder auf Wachstum
Damit dürfte der Tiefpunkt überschritten sein. Seit Jahresbeginn produziert Roth & Rau wieder in zwei Schichten pro Tag, nachdem wegen der schwachen Auftragslage im vergangenen Jahr die Produktion gedrosselt worden war. Die Kunden aus der Solarbranche hatten sich im vergangenen Jahr lange wegen unklarer Geschäftsaussichten infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise mit Bestellungen von neuen Maschinen zurückgehalten. Inzwischen stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. Insbesondere die asiatischen Solarunternehmen bauen ihre Kapazitäten kräftig aus. Davon profitieren Anlagenbauer wie Roth & Rau, Centrotherm und Manz .


Einstieg ins Dünnschichtgeschäft
Roth & Rau bestätigte die bisherige Prognose, wonach der Umsatz von 198 Millionen Euro im Vorjahr auf 285 Millionen steigen soll, was in etwa dem Niveau vor der Finanzkrise entspricht. Die EBIT-Marge soll von 8,1 auf mindestens 9 Prozent klettern. Ein Grossteil des Umsatzzuwachses erwartet der Vorstand allerdings nicht durch organisches Wachstum, sondern durch den Kauf des niederländischen Konkurrenten OTB, der Anfang April abgeschlossen werden soll. OTB soll allein zwischen 45 und 55 Millionen Euro zum Umsatz beitragen.


Neue schlüsselfertige Produktionslinie
Grosse Hoffnungen setzen die Sachsen unter anderem auf die Markteinführung einer neuer schlüsselfertigen Produktionslinie für Dünnschichtmodule auf der Basis von Cadmiumtellurid. Damit erschliesst sich das Unternehmen einen neuen Markt. Dünnschichtmodule sind billiger als die herkömmlichen kristallinen Anlagen. Allerdings ist ihr Wirkungsgrad noch nicht so hoch. (awp/mc/gh/18)

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