Solarenergie in Deutschland mit Rekordwachstum

Ursache für den Boom war ein bislang beispielloser Verfall der Modulpreise, bei gleichzeitiger Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Beides zusammen machte das den Betrieb von Solaranlagen äusserst lukrativ. Das wenig sonnenverwöhnte Deutschland war damit mit Abstand das Solarland Nummer eins. Nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts Photon Consulting kam der Rest der Welt nicht einmal auf die Hälfte der deutschen Zubauzahlen.


2,2 Mrd. Euro für Photovoltaik-Anlagen
Die milliardenschwere Förderung zahlen die Stromkunden über die sogenannte EEG-Umlage. 2008 waren das nach Angaben der Netzagentur allein für Photovoltaik-Anlagen 2,2 Milliarden Euro und damit ein Viertel der für alle erneuerbare Energien insgesamt gezahlten Förderung. Dabei machte Solarstrom lediglich 6 Prozent des eingespeisten Ökostroms aus. Der Anteil an der Vergütung für Sonnenstrom sei relativ hoch, der Anteil an Stromproduktion hingegen gering, stellte die Behörde fest. Insgesamt wurden erneuerbare Energien 2008 mit 9 Milliarden Euro gefördert. Der Grossteil ging mit 39 Prozent an Windanlagenbetreiber, 30 Prozent gab es für Biomasse. Aus diesen Quellen kam aber viel mehr Strom. Wind produzierte 57 Prozent der Ökoenergie, Biomasse 30 Prozent.


Kosten steigen
In diesem Jahr zahlt jeder Stromkunde pro Kilowattstunde über die EEG-Umlage 2,047 Cent pro Kilowattstunde für die Förderung erneuerbarer Energien. Je mehr Anlagen hinzu kommen, desto stärker steigen die Kosten. Ersten Berechnungen des Stromkonzerns Vattenfalls zufolge könnte sich die Umlage 2011 verdoppeln. Allerdings warnte der Chef der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, vor verfrühten Aussagen. Eine seriöse Prognose sei noch nicht möglich. Zahlreiche Einflussfaktoren wie etwa die Windmenge oder der aktuelle Preise für Strom an der Börse seien zu berücksichtigen.


Regierung will Senkung der Vergütungssätze für Sonnenstrom
Angesichts der steigenden Kosten drängt die Bundesregierung auf eine Senkung der Vergütungssätze für Sonnenstrom. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will so eine Überförderung verhindern. Dagegen läuft die Branche Sturm und befürchtet einen massenhaften Verlust der subventionierten Arbeitsplätze. Bereits vor Verringerung der Förderung verloren viele deutsche Unternehmen schon 2009 Marktanteile an die ausländische Konkurrenz. So büsste etwa der einstige Solarzellen-Marktführer, Q-Cells , seine Spitzenstellung ein und rutschte zudem tief in die roten Zahlen. Insgesamt kamen nach Berechnungen des Fachmagazins «Photon» 2009 schon 38 Prozent aller Solarzellen aus China, nur noch 15 Prozent aus Deutschland. (awp/mc/pg/24)

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