Zürich – Gemessen an der installierten Leistung war Photovoltaik (Solarstrom) die Energieerzeugungs-Technologie, die 2017 weltweit am meisten zugelegt hat. Allein die letztes Jahr neu installierte Leistung von rund 100 Gigawatt (33 % mehr als im Vorjahr) könnte mehr als das Doppelte des jährlichen Schweizer Stromverbrauchs decken. Für 2018 wird mit einem weiteren globalen Marktwachstum von 20 bis 50 % gerechnet, wie der Sonnenenergie-Fachverband Swissolar in einer Mitteilung schreibt.
In der Schweiz geht Swissolar für 2017 laut ersten Hochrechnungen von einem stagnierten Photovoltaikmarkt aus. Die neu installierte Leistung dürfte bei 250-270 Megawatt liegen (etwa 1,6 bis 1,8 Mio m2 = 225-250 Fussballfelder). Damit steigt der Anteil des Solarstroms am Schweizer Stromverbrauch um 0,5 auf rund 3% und ist nach der Wasserkraft mit Abstand die zweitwichtigste erneuerbare Stromquelle. Für 2018 wird erwartet, dass der Schweizer Markt wieder auf über 300 MW wachsen wird.
Grund dafür sind die im Rahmen der Energiestrategie 2050 angepassten Gesetze und Verordnungen. Nun existieren wieder günstige Rahmenbedingungen für den Bau grosser Photovoltaikanlagen. Allerdings nur dann, wenn ein wesentlicher Teil des Stroms zeitgleich an Ort und Stelle verbraucht werden kann (Eigenverbrauch) und wenn Investoren mit den langen Wartefristen für die Auszahlung der Einmalvergütung umgehen können.
Rückgang bei Solarthermie erwartet
Eine ganz andere Entwicklung zeichnet sich bei der Nutzung der Solarwärme (Solarthermie) ab. Hier rechnet Swissolar für 2017 mit einem weiteren Marktrückgang auf rund 50‘000 m2 zusätzlicher Kollektorfläche. Dies entspricht einem Rückgang von 15 % gegenüber dem Vorjahr. Für 2018 ist noch von keiner Belebung des Marktes auszugehen.
Swissolar appelliert deshalb an die Kantone, ihre Energiegesetze im Rahmen der anstehenden Revisionen zu koordinieren und auf eine erneuerbare Energieversorgung hin auszurichten. (Swissolar/mc/pg)