Anfang Juni hatte Milner gesagt, bis 2010 könnten in Thalheim bis zu 5000 Jobs in der Solarbranche entstehen.
Orientierung ins Ausland
Wenn der deutsche Markt für Solarenergie nicht wachse, sei er weniger attraktiv. «Es folgt eine Orientierung ins Ausland. Und das bedeutet nicht Export, sondern die Investitionen gehen dorthin, wo die Märkte sind», sagte Milner. Bisher regelt das Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) die Einspeisung alternativer Energien zu Festpreisen. Die Branche hat davon in den vergangenen Jahren profitiert und verzeichnet hohe Wachstumsraten.
Umsätze verdreifacht
Allein Q-Cells konnte seine Umsätze in den vergangenen zwei Jahren jeweils verdreifachen. Bei einer drastischen Änderung der Förderpolitik könnten nach Ansicht Milners viele der bislang 135 000 Jobs in Deutschland im Bereich der alternativen Energien wie Windkraft, Biomasse und Photovoltaik gefährdet sein.
Lob für die Politik
Milner lobte ausdrücklich die schnelle und entgegenkommende Haltung der Politik auf Landes- sowie kommunaler Eben für bisherige Investitionsvorhaben in Sachsen-Anhalt. «Das gibt es in keinem anderen Land», sagte Milner. So seien etwa seit dem Bauantrag im Mai für eine neues Werk der Firma EverQ – einem Joint Venture von Q-Cells mit dem amerikanischen Solarzellenhersteller Evergreen Solar nur wenige Wochen vergangenen. In dieser Woche beginnen die Bauarbeiten.
In 20 Jahren konkurrenzfähig zu herkömmlichem Strom
Die bisherige Förderung stellt aus Sicht Milners eine Anschubkraft dar, mit der die alternativen Energien in spätestens zwanzig Jahren konkurrenzfähig zu herkömmlichem Strom seien, in Spanien etwa sei man schon bis 2008 soweit. Es bedürfe Investitionen insbesondere in Forschung und Entwicklung, um die Herstellung etwa des Stroms aus Sonnenlicht kostengünstiger zu machen. Ein Abbau staatlicher Förderung bislang wird diese bei den Unternehmen jedes Jahr um fünf Prozent reduziert dürfe nicht zu schnell erfolgen. «Wenn es Veränderungen in der Förderpolitik gibt, kommt es drauf an, wie sie erfolgen», sagte Milner.
Seit dem Start rasant gewachsen
Q-Cells ist der nach eigenen Angaben grösste unabhängige Hersteller von Solarzellen in ganz Europa. Das Unternehmen startete seine Produktion im Jahr 2001 mit 40 Mitarbeitern und ist seitdem rasant gewachsen. Mittlerweile gibt es mehr als 700 Beschäftigte, zwei Partnerfirmen siedeln sich zu dem auf dem Gelände in Thalheim an. (awp/mc/ab)