Solides Ergebnis trotz Einbruch von 16% im Handelsgeschäft

«Die ZKB hat im bisherigen Jahresverlauf eine solide Leistung erbracht», kommentierte CEO Martin Scholl das Ergebnis vor den Medien in Zürich. Eingetrübt wurde das Gesamtergebnis vom Handelsgeschäft, das in den ersten neun Monaten einen Einbruch von 16% gegenüber der Vorjahresperiode zu verzeichnen hatte. Verantwortlich machte der Bankchef Scholl dabei in erster Linie die zum Teil deutlichen Kurskorrekturen sowie die generell angestiegenen Volatilitäten.


Wachstum im Zinsen-, Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
P ositives wusste die Zürcher Staatsbank hingegen vom Zinsengeschäft zu berichten. Der Erfolg liegt denn auch rund 10% über dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Auf der Aktivseite habe die ZKB von einem soliden Wachstum bei den kommerziellen Krediten profitieren können, so Scholl. Aber auch auf der Passivseite, sei nach Jahren der knappen Erträge wieder eine ansteigende Tendenz zu verzeichnen.


Bedeutende Investitionen in IT-Infrastruktur
Etwas moderater fiel das Wachstum im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft aus: Hier erwirtschaftete die ZKB gegenüber 2006 einen etwas über 5% höheren Ertrag. Insgesamt liegt der Betriebsertrag in den ersten neun Monaten gut 3% über demjenigen von 2006. Überproportional ist hingegen der Geschäftsaufwand gestiegen. Die Bankverantwortlichen machten dafür in erster Linie die bedeutenden Investitionen in die IT-Infrastruktur verantwortlich. So kommt der Bruttogewinn nach neun Monaten rund 4% unter dem entsprechenden Vorjahreswert zu liegen.


«Gutes» Konzernergebnis für Gesamtjahr erwartet
Ändern sich die Rahmenbedingungen nicht grundlegend, erwartet die ZKB für 2007 ein ‹gutes› Jahresergebnis. Allerdings erwartet die ZKB kein weiteres Rekordergebnis. «Einen weiteren Rekord haben wir weder geplant, noch ist ein solcher in Sichtweite», sagte Scholl.


Aus dem «Fall Sulzer» die Lehren gezogen
Selbstkritisch gab sich das Institut mit Blick auf den ‹Fall Sulzer› vom Frühjahr. Mit einem auf Gewinnmaximierung verengten Blick habe die ZKB bei Sulzer den Bogen überspannt, gestand Bankpräsident Urs Oberholzer. «Damit kam die ZKB in Konflikt mit ihren eigenen Kunden und nicht zuletzt mit den eigenen Wertvorstellungen», so Oberholzer weiter.


Die ZKB habe jedoch aus den Ereignissen gelernt und die Konsequenzen gezogen. «Die Bank hat nicht nur personelle Veränderungen vorgenommen sondern auch das Risiko- und Compliance-Management verstärkt», fasste er die Massnahmen zusammen. Ins gleiche Horn stiess Bankchef Scholl: «Die eingeleiteten Massnahmen greifen». Künftig sollen damit Interessenkonflikte zwischen Mitarbeitenden und der ZKB respektive ihrer Kunden vermieden werden.


ZKB sieht sich für Zukunft gut gerüstet
Die ZKB will auch in Zukunft aus eigener Kraft solide wachsen und verfolgt dafür die Strategie einer Universalbank weiter. Das Finanzierungs- wie auch das Vermögensverwaltungs- und das Handelsgeschäft seien integrale Bestandteile der ZKB, erklärte Scholl. Viel verspricht sich der ZKB-Chef von der eingegangenen Kooperation mit der Bancque Cantonale Vaudoise (BCV). Damit könnten beide Banken auf der Kostenseite bedeutende Spareffekte generieren. Für die Zukunft sei die ZKB deshalb gut gerüstet. ( awp/mc/pg)

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