Sonova übernimmt Advanced Bionics für 510 Mio CHF

Die Tranksaktions-Summe von 510 Mio CHF bei aktuellem Wechselkurs – bestehend aus der Kaufsumme von 489 Mio USD sowie den Transaktionskosten von 10 Mio CHF – werde vollständig in bar geleistet. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen soll die Transaktion innerhalb der nächsten drei Monate vollzogen werden. Mit der Akquisition unternimmt Sonova einen strategischen Expansionsschritt ins Marktsegment der Cochlea-Implantate. «Durch die Übernahme erschliessen wir eine neue Quelle für nachhaltiges Geschäftswachstum und stärken Sonovas Position als führende Anbieterin von Hörsystemen und medizinischen Hörlösungen», sagte Sonova-CEO Valentin Chapero am Montag an einer Medien- und Analysten-Telefonkonferenz.


Markt mit Potenzial
«Mit der Akquisition betreten wir einen lukrativen und rasch wachsenden Markt», sagte Chapero weiter. «Der Markt für Cochlea-Implantate ist signifikant unterpenetriert, das Wachstumspotential ist daher beträchtlich.» Die jährliche Wachstumsrate schätzt das Management auf 10-15%. Probleme bezüglich der strategischen Aufstellung der beiden Unternehmen sieht der CEO nicht. «Die beiden Unternehmen ergänzen sich optimal», sagte Chapero. Da beide Firmen in unterschiedlichen Märkten operierten, sei auch keine Kannibalisierung des Hörgeräte-Marktes zu befürchten. «Unsere Aufstellung ist völlig komplementär», so Chapero.


Wachstumsziele für Advanced Bionics 
Advanced Bionics, mit einem Marktanteil von 18% weltweit der zweitgrösste Hersteller von Cochlea-Implantaten, hat 2008 einen Umsatz von 117 Mio USD erzielt. Diese Performance soll deutlich gesteigert werden. Entsprechend plant Sonova den Umsatz von Advanced Bionics innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre zu verdoppeln und die EBITA-Marge auf mindestens 20% anzuheben, wie Chapero erklärte. Advanced Bionics soll als eigenständige Geschäftseinheit innerhalb der Gruppe geführt werden. Der Integrationsprozess soll sich dabei problemlose vollziehen. «Die beiden Firmenkulturen sind kompatibel, wir erwarten daher keine Probleme bei der Integration», sagte der CEO. Sonova werde die Akquisition damit rasch und effizient vollziehen.


Finanzierung in bar
Nach heutigem Informationsstand werde die Akquisition im zweiten Jahr nach Abschluss der Transaktion zum Gewinn pro Aktie (EPS, vor transaktionsbezogenen Abschreibungen) beitragen, sagte das Management. Die aufgenommenen Mittel sollten über die fortlaufende Generierung von freiem Cashflow zurückbezahlt werden können. Sonova finanziert die Transaktion mittels einer Barzahlung in Höhe von 40 Mio CHF aus eigenen liquiden Mitteln und mittels eines Akquisitionsdarlehens in Höhe von 470 Mio CHF. Dieses Darlehen teile sich in zwei Tranchen auf: Ein innerhalb von drei Jahren rückzahlbarer Kredit von 240 Mio CHF und eine Tranche von 230 Mio CHF mit einer fünfjährigen Laufzeit. Für die Finanzierung wurden die Banken Credit Suisse, UBS und ZKB zu Hilfe gezogen.


Aktienrückkauf gestoppt
Sonova stoppt wegen der Tranksaktion das im September 2007 begonnene Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 10% des Aktienkapitals per sofort.


Aktie mit Gesamtmarkt im Plus
Am Markt reagierten die Sonova-Aktien am Montag mit leichten Avancen auf die Neuigkeit. Von Analysten-Seite wird die Transaktion unterschiedlich, aber mit tendenziell freundlichem Unterton bewertet. Bis zur Mittagszeit gewinnen die Titel in einem freundlichen Gesamtmarkt 1,2%.&(awp/mc/ps/03) 

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