Sonova rechnet mit einem Wachstum, das über demjenigen des Marktes liegt. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 17,2% auf 831,5 Mio CHF. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITA erhöhte sich um 5,3% auf 204,0 Mio CHF, wohingegen die Marge auf 24,5 (27,3)% sank. Auf Stufe EBIT erhöhte sich das Ergebnis um 1,4% auf 191,8 Mio CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein um 3,8% höherer Gewinn nach Steuern von 170,5 Mio CHF.
Gefragte neue Produkte
Sonova hat in der Berichtsperiode 81% des Umsatzes mit Produkten erzielt, die innerhalb der letzten zwei Jahre lanciert wurden. Das Unternehmen besitze das innovativste und umfassendste Produktportfolio der Hörgeräteindustrie, folgert Sonova in der Mitteilung. Der Umsatz wurde jedoch von Währungseffekten belastet. So habe die starke Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro einen negativen Effekt von 2,8% auf den Umsatz der Gruppe. Auf Stufe EBITA sei ein negativer Währungseffekt von 70 Basispunkten zu verzeichnen gewesen.
Höhere F&E-Ausgaben
Ferner wurde die Profitabilität durch höhere Marketing- und Vertriebskosten sowie gesteigerte Ausgaben für die Forschung und Entwicklung (F&E) belastet. Die höheren Ausgaben bei F&E entsprangen hauptsächlich der erfolgreichen Fertigstellung der neuen Produkte-Plattform «Spice» sowie der dazugehörigen Produktefamilie. Die Rentabilität wurde des Weiteren durch die Integration der strategischen Akquisitionen vom Vorjahr, vor allem der Advanced Bionics, geschmälert. Sonova habe höhere Investitionen in laufende Integrationsaktivitäten getätigt sowie weiter am Ausbau des Vertriebes von Advanced Bionics gearbeitet. Trotzdem blieb das Umsatzwachstum der Tochter mit rund 5% in Lokalwährungen (LW) hinter demjenigen der Mutter zurück. Mit einem EBITA von -5,2 Mio CHF war der Einfluss des Hörimplantate-Segmentes auf die Erfolgsrechnung negativ.
«Signifikant» Marktanteile hinzugewonnen
Insgesamt hat die Hörgeräteherstellerin nach eigenen Angaben «signifikant» Marktanteile hinzugewonnen. Das Marktwachstum habe im Berichtszeitraum geschätzte 4-5% in Stückzahlen betragen, heisst es in der Mitteilung. Demgegenüber wuchs die Gruppe in LW (+8,2%) und durch Akquisitionen (+11,8%) begünstigt um 20%. Nach Regionen aufgeschlüsselt wurde das grösste Wachstum in der Region EMEA (inklusive Schweiz) erzielt, wo Sonova in LW 23,4% Wachstum verzeichnete. Dies sei vor allem auf Marktanteilsgewinne in den Schlüsselmärkten Frankreich, Grossbritannien und Deutschland zurückzuführen, schreibt das Unternehmen weiter. In der Schweiz war die Nachfrage nach Hörgeräten insgesamt rückläufig.
Region Asien/Pazifik legt um knapp 22% zu
Auch in den USA wurde in der Berichtsperiode eine steigende Nachfrage verzeichnet. Sowohl der amerikanische Privatmarkt als auch das Geschäft mit dem «Department of Veterans Affairs» belebten sich nachhaltig, heisst es. In der Region Amerika (inklusive USA) verzeichnete die Gruppe in LW ein Umsatzwachstum von 17,2%. In der Region Asien/Pazifik wurde ein Wachstum in LW von 21,8% erreicht, hauptsächlich begünstigt durch Marktanteilsgewinne in Japan sowie ein weiterhin hohes Marktwachstum in China.
Optimistischer Ausblick
Mit Blick nach vorne gibt sich das Management optimistisch und präzisiert die bisherige Guidance. So wird auf Basis der aktuellen Marktbedingungen und vorbehaltlich unvorhergesehener Ereignisse für das Geschäftsjahr 2010/11 ein organisches Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 8-10% und eine EBITA-Marge von «rund» 26% erwartet. Bei der Präsentation der Zahlen für das Geschäftsjahr 2009/10 ging die Geschäftsleitung noch von einer EBITA-Marge von 26%-27% aus. (awp/mc/ps/01)