Sony-Chef fordert offene Standards für Unterhaltungselektronik
Dies sagte Stringer am Donnerstag (Ortszeit) zur offiziellen Eröffnung der Consumer Electronics Show in Las Vegas. Vor allem müsse die Branche stärker auf offene Standards setzen. Sony selbst hat allerdings in der Vergangenheit selbst auf proprietäre Technologien wie den Speicherriegel «Memorystick» oder den Musikträger «MiniDisc» gesetzt.
Neue OLED-Technologie für Bildschirme
Begleitet von prominenten Künstlern wie Tom Hanks, Star des neuen Sony-Films «Illuminati» (Angels & Demons), führte Stringer neue Technologien vor, die bei Sony entwickelt wurden. So demonstrierte der Sony-Chef den Prototyp eines Bildschirms in neuer OLED-Technologie, der sich flexibel wie ein Blatt Papier einrollen lässt. Sony ist der erste Hersteller, der auch Fernseher mit den neuartigen Displays produziert. Anders als herkömmliche LCD-Fernseher nutzen sie organische Leuchtdioden und ermöglichen die Herstellung von Displays, die nur noch wenige Millimeter dick sind.
Massiver Gewinneinbruch erwartet
Auf der Messe präsentierte das Unternehmen auch seine neuen TV-Modelle mit OLED-Display. Der Sony-Chef zeigte sich zuversichtlich, dass technologische Innovationen die Industrie der Unterhaltungselektronik aus der Krise führen werden. Derzeit wird der Konzern allerdings von der globalen Finanzkrise besonders getroffen. Erst vor wenigen Wochen hatte Sony angekündigt, weltweit 16.000 Stellen zu streichen. Für das laufende Geschäftsjahr (bis 31. März) erwartet der Konzern einen massiven Gewinnrückgang von 59 Prozent.
US-Geschäft über Erwarten
Trotz der allgemeinen Wirtschaftslage habe im vergangenen Weihnachtsgeschäft in den USA mehr Umsatz generiert als erwartet, sagte Stan Glasgow, Sony-Chef für den nordamerikanischen Markt. Sowohl unter Händlern als auch Konsumenten seien die Produkte des Unternehmens gefragt. Die neuen OLED-Fernseher gehörten im vergangenen Jahr zu den begehrtesten TV-Geräten. Insgesamt habe das Unternehmen bereits sieben Modelle mit einer Bildschirmdiagonale bis zu 30 Zoll im Programm.
US-Unterhaltungselektronikmesse CES weiterhin optimistisch
Die Branche der Unterhaltungselektronik startet angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise mit trotziger Zuversicht ins Jahr. Zur offiziellen Eröffnung der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas am Donnerstag (bis zum 11. Januar) liessen sich die Veranstalter nicht von ihrem Optimismus abbringen. Die Unterhaltungselektronik habe schon viele Krisen erlebt, sagte Gary Shapiro, Chef des amerikanischen Branchenverbands und Messe- Ausrichters Consumer Electronics Association (CEA) am Donnerstag (Ortszeit) in Las Vegas. Jede von ihnen sei aussergewöhnlich gewesen. «Aber bis jetzt haben wir jede Krise erfolgreich überwunden.»
Aufsehen erregende Veranstaltungen
Die ersten Veranstaltungen und folgenden Präsentationen neuer innovativer Produkte auf der diesjährigen CES sorgten auch weltweit für Aufsehen und erzeugten viel Begeisterung, sagte Shapiro. Die Branche der Unterhaltungselektronik habe mit ihren Innovationen die Kraft, die kriselnde Wirtschaft weltweit zu beleben und anzukurbeln. Für das laufende Jahr erwartet der Verband ein weiteres Umsatzwachstum von weltweit mehr als vier Prozent auf 724 Milliarden Dollar. Zu den grossen Trends gehören in diesem Jahr zum Beispiel neue internetfähige Fernseher, eine neue Generation von Playern der DVD- Nachfolgerin Blu-ray, neue Kameras und Camcorder mit leistungsfähigen Speichermedien und direkten Internet-Funktionen und 3-D-Filme-Technik.
Dumping-Preise in Hotels
Der CES ist es nach Angaben des Veranstalters in diesem Jahr gelungen, mit insgesamt 2700 teilnehmenden Ausstellern den Wert vom vergangenen Jahr zu halten. Während einige grosse Unternehmen fernblieben, warb die CEA rund 300 neue, auch kleinere Aussteller an. Man erwarte zudem rund 130.000 Besucher, sagte Shapiro. Das wären nur ein geringer Rückgang, im vergangenen Jahr zählten die Veranstalter 140.000 Teilnehmer. Zu den Besuchern zählt die CEA jedoch neben den Fachbesuchern auch die Mitarbeiter der Aussteller sowie die Medienvertreter. Wochen zuvor war viel spekuliert worden, wie stark sich die weltweite Wirtschaftsflaute auf die Branche der Unterhaltungselektronik und den Zulauf der CES, eine der grössten Messen der Branche weltweit, auswirken wird. Die grossen Hotels der Wüstenstadt im US-Bundesstaat Nevada hatten zuletzt mit Dumping-Preisen noch Gäste anzulocken versucht. (awp/mc/ps/10)