Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im November fiel im frühen Nachmittagshandel auf 75,85 US-Dollar. Das waren 2,78 Dollar weniger als am Vortag.
Rohölpreise seit Juli beinahe halbiert
Auch an der Rohstoffbörse in London ist der Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent zuletzt deutlich auf 76,18 Dollar gerutscht. Das waren 2,77 Dollar weniger als am Vortag. Damit haben sich die Ölpreise seit dem Rekordhoch im Juli bei knapp unter der Marke von 150 Dollar nahezu halbiert und erreichten den tiefsten Stand seit fast genau einem Jahr.
Finanzkrise und die Folgen weiterhin im Fokus
An den Ölmärkten stehe die Finanzkrise und die möglichen Folgen für die Konjunktur im Mittelpunkt des Interesses, sagte der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Die Krise dürfte auch in den kommenden Wochen noch für «Enttäuschungspotenzial» sorgen und einem Anstieg der Ölpreise zunächst entgegenstehen, sagte Weinberg.
Spanne zwischen 80 und 100 Dollar
Die Commerzbank geht davon aus, dass sich die Ölpreise in den kommenden Monaten in einer Spanne zwischen 80 Dollar und 100 Dollar bewegen werden. Dabei sei wie aktuell geschehen immer wieder mit einem «kurzzeitiges Unterschiessen» der Preisspanne zu rechnen. Trotz des Abschwungs der Wirtschaft in den westlichen Industriestaaten «scheine China im Augenblick noch einen Grossteil des Nachfragerückgangs in den USA zu kompensieren und wirke somit stabilisierend auf die Ölpreise», sagte Weinberg weiter.
OPEC-Rohöl teurer
Unterdessen hat sich der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) am Dienstag um mehr als einen Dollar verteuert. Wie die OPEC am Mittwoch in Wien mitteilte, stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl aus den Fördergebieten des Kartells am Dienstag um 1,53 Dollar auf 73,49 Dollar im Vergleich zum Vortag. Die OPEC berechnet ihren sogenannten Korbpreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten der Organisation. (awp/mc/pg/26)