Sorgen vor Verschärfung der Kreditkrise treiben Euro über 1,56 Dollar
Der Euro kostete damit gut einen Cent mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,5610 (Donnerstag: 1,5481) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete 0,6406 (0,6460) Euro.
Neuerliche Unsicherheit an den Finanzmärkten
«Angesichts der neuerlichen Unsicherheit an den Finanzmärkten und der nach wie vor gedämpften Aussichten für die US-Konjunktur scheint der perfekte Zeitpunkt, um in den USA über Zinserhöhungen nachzudenken, noch nicht gegeben», sagte Devisenexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Am Markt hätten sich die Zinserhöhungserwartungen für die USA entsprechend weiter abgebaut, während von der EZB im Juli fest mit einer Zinserhöhung gerechnet werde. Auch der neuerliche Anstieg des Ölpreises stütze den Euro. Darüber hinaus setzten Sorgen vor einer Verschärfung der Kreditkrise auch die internationalen Aktienmärkte unter Druck.
Klare Richtungsentscheidung noch nicht gefallen
Trotz des jüngsten Höhenfluges des Euro ist aus Sicht von Fritsch eine klare Richtungsentscheidung noch nicht gefallen: «Das Tauziehen zwischen den Zinserwartungen in den USA und der Eurozone geht weiter». So stehen aus der Eurozone zu Beginn der kommenden Woche wichtige Stimmungsindikatoren zur Veröffentlichung an. Ökonomen rechnen wegen des Ölpreishöhenfluges mit einer Stimmungseintrübung. Dies könnte die über den Juli hinausgehenden Zinserhöhungserwartungen für die Eurozone dämpfen, sagte Fritsch. Darüber hinaus werde die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche sorgfältig mit Blick auf die künftige Zinspolitik beobachtet.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78965 (0,78630) britische Pfund, 167,83 (166,94) japanische Yen und auf 1,6165 (1,6196) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 907,50 (903,00) Dollar gefixt. (awp/mc/gh)