Sozialbericht 2008: Annäherung an Europa und Ende des Sonderfalls
Der Sozialbericht, der seit dem Jahr 2000 zum dritten Mal erscheint, vergleicht die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Schweiz mit jener in anderen europäischen Ländern und in den USA. Generell lässt sich in den untersuchten Ländern eine Angleichung der gesellschaftlichen Entwicklungstrends beobachten, schreibt die federführende Schweizer Stiftung für die Forschung in den Sozialwissenschaften (FORS) zum Bericht.
Schweiz macht Entwicklungen mit
Dabei nimmt die Schweiz im Vergleich zu ihren Nachbarländern häufig eine mittlere Position ein. Sie macht die Entwicklungen mit, obwohl sie der EU nicht angehört. «Insgesamt weist der Sozialbericht 2008 nach, dass die Anschauung von der Schweiz als Sonderfall nicht mehr zu begründen ist», schreibt die FORS.
Grosse Ungleichzeiten in der Schweizer Gesellschaft
Der Sozialbericht 2008 zeigt auch, dass in der Schweizer Gesellschaft weiterhin grosse Ungleichheiten der Geschlechter, Einkommen, Bildung oder Rollenverteilung bestehen. So sei die Einkommensverteilung während der letzten 20 Jahre im Grossen und Ganzen gleich geblieben. Das gelte auch für die grossen Ungleichheiten beim Vermögen sowie für die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau bei gleicher Ausbildung.
Arbeit zum Teil immer noch gefährlich und Ursache für Stress
Die Arbeitsbedingungen hätten sich in den letzten Jahrzehnten wohl markant verbessert. Gleichwohl sei die Berufsarbeit für einen Teil der Erwerbstätigen immer noch gefährlich und für andere weiterhin eine Ursache für Stress.
Bildnungsniveau der Eltern mit wesentlichem Einfluss
Trotz aller Veränderungen im Schulwesen während der letzten 30 Jahre habe das Bildungsniveau der Eltern nach wie vor einen wesentlichen Einfluss auf die Ausbildung der Kinder, heisst es im Sozialbericht. (awp/mc/pg/20)