Nebst dem Risiko solcher Wertberichtigungen habe die Bankenwelt allgemein mit sinkenden Erträgen in allen Geschäftsfeldern zu kämpfen. Bernd Ackermann, bei S&P für die Bewertung von Finanzinstituten zuständig, erwartet etwa bei der Vermögens- und Anlageverwaltung einen Einbruch der Erträge um bis zu 40%. Beim Investment Banking rechnet S&P sogar damit, dass die Banken einen Rückgang um bis zu 60% hinnehmen müssen, wie Ackermann am Donnerstag vor den Medien in Zürich sagte. «Vor allem die Geschäfte mit hohen Margen sind weggebrochen.»
Neue Regulierungen und tieferer Fremdkapitaleinsatz
Zu tieferen künftigen Margen würden zudem neue Regulierungen und der tiefere Fremdkapitaleinsatz führen. Dank Anpassung der Kapazitäten – sprich Abbau von Arbeitsplätzen und andere Kostensenkungen – würden die Margen sich mittel- und langfristig aber wieder etwas erholen.
Weitere Probleme zu bewältigen
Um das Geschäft wieder ins Laufen zu bringen, haben die beiden Schweizer Grossbanken aber noch weitere Schwächen auszumerzen. Bei der Credit Suisse erwartet Ackermann, dass sie ihre Abhängigkeit vom Eigenhandel reduziert. Ausserdem müsse sie die unbefriedigende Ertragslage in der Anlageverwaltung (Asset Management) in den Griff bekommen. Die UBS dagegen werde darauf fokussieren müssen, ihre durch Reputationsverlust durchgeschüttelte Vermögensverwaltung zu stabilisieren. Gleichzeitig gelte es auch, mit den Forderungen der US-Behörden fertigzuwerden und das Investment Banking zu restrukturieren.
Standard & Poor’s bewertet die UBS mit AA-, hat aber angezeigt, dass das Rating innerhalb von rund drei Monaten überprüft und unter Umständen gesenkt wird. Die CS hat das Rating AA- mit einem mittelfristig negativen Ausblick. (awp/mc/pg/28)