Die Subprime-Krise in den USA habe «null Auswirkung» auf den Gewinn der Bank gehabt, sagte SCH-Chef Alfredo Saenz bei der Präsentation der Zahlen in Madrid . Allerdings nahm das Institut Abschreibungen von 737 Millionen Euro auf seinen Anteil an der US-Bank Sovereign vor. Die Dividende soll angesichts des Gewinnwachstums um ein Viertel auf 0,65 Euro steigen. Den Gewinn je Aktie (EPS) will die SCH in diesem und im nächsten Jahr durchschnittlich um je 15 Prozent erhöhen.
An der Börse profitierten die Aktien der Banco Santander Central Hispano (SCH) kaum von den Nachrichten. Der Kurs gab zu Handelsbeginn leicht nach und lag am Mittag leicht erholt mit 0,09 Prozent im Plus bei 11,61 Euro. «Insgesamt sehen die Ergebnisse gut aus, vor allem, dass die Abschreibungen in den USA geringer ausfielen als erwartet», sagte ein spanischer Börsenhändler. Ein anderer Händler sagte, bei der schwachen Marktentwicklung sei es dennoch keine Überraschung, wenn die Aktie nachgebe.
Überschuss wächst um 23 Prozent
Der Überschuss der SCH vor Sonderposten war 2007 um 23 Prozent auf 8,11 Milliarden Euro gewachsen. Die Bank übertraf damit ihr Ziel, den Gewinn im vergangenen Jahr auf acht Milliarden Euro zu steigern. Einschliesslich Erträgen aus Beteiligungsverkäufen legte der Gewinn um fast ein Fünftel auf 9,06 Milliarden Euro zu. Der Zinsüberschuss legte um 23 Prozent auf 14,88 Milliarden Euro zu. Der hohe Nettogewinn ging zu einem Teil darauf zurück, dass die Bankengruppe einen grossen Teil ihres Immobilienbesitzes verkaufte. Die Veräusserung von Gebäuden brachte der Bank 2007 insgesamt 2,3 Milliarden Euro ein.
Verkauf des Immobilienbesitzes
Das Geldinstitut hatte im vorigen Sommer entschieden, praktisch seinen gesamten Immobilienbesitz im Wert von etwa vier Milliarden Euro zu verkaufen. Die Erlöse sollten unter anderem dazu verwendet werden, die Übernahme der niederländischen Grossbank ABN Amro zu einem Teil zu finanzieren. Die SCH gehört neben der Royal Bank of Scotland und der belgisch-niederländischen Fortis dem Käuferkonsortium an.
Kein Einstieg bei Société Générale
Einen Einstieg bei der angeschlagenen Societe Generale schloss die spanische Bank aus. Die Banco Santander habe «definitiv» kein Interesse an der französischen Bank, sagte Vorstandschef Alfredo Saenz. Die spanische Bank ist in 40 Ländern aktiv, hat fast 11.000 Filialen, 130.000 Angestellte und 69 Millionen Kunden. Geografisch liegen ihre Schwerpunkte in Spanien, Grossbritannien und Lateinamerika. (awp/mc/pg)