Spanische Grossbanken BBVA und Santander mit Milliardengewinnen

Auch die Kapitaldecke scheint bei den Spaniern dicker zu sein als bei machen europäischen Kollegen. So schloss BBVA-Chairman Francisco Gonzalez bei der Präsentation der Zahlen eine Kapitalerhöhung kategorisch aus. Am Aktienmarkt wurden die Aussagen mit Kurssprüngen belohnt. Santander-Aktien schossen um rund acht Prozent in die Höhe. Aktien von BBVA stiegen um mehr als vier Prozent, nachdem Börsianer zunächst enttäuscht auf die Dividendenkürzung bei der spanischen Bank reagiert hatten. «Tatsächlich ist das aber ein aktionärsfreundlicher Weg, die Kapitalbasis zu stärken», räumte ein Händler in Madrid ein.


Dividende in Form von Aktien
Nach einer moderaten Steigerung des Nettogewinns von 0,2 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro hatte die BBVA angekündigt, einen Teil der Dividenden erstmals nicht in Form von Bargeld, sondern in Form von Aktien des Geldinstituts auszugeben. Nach Angaben der Bank lohnt sich diese Aktion in finanzieller Hinsicht mehr. Ausgaben für Vorruhestands-Regelungen in Höhe von 509 Millionen Euro und Verluste von 302 Millionen Euro durch den Madoff-Betrugsfall in den USA hatten negativ zu Buche geschlagen. Operativ verdiente die Bank aber 11,28 Milliarden Euro und damit sieben Prozent mehr. «Dieses Jahr wird komplex, aber die BBVA wird zeigen, dass sie eines der solidesten Finanzinstitute der Welt ist», sagte Unternehmenschef Jose Ignacio Goirigolzarri.


Santander: Trotz Madoff-Verlusten 9,4 % mehr verdient
Die spanische Grossbank Santander hatte im abgelaufenen Jahr mit 8,88 Milliarden Euro 9,4 Prozent mehr verdient. In den Gewinnen seien bereits Belastungen in Höhe von 500 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Fonds Optimal berücksichtigt, der durch den Madoff-Skandal in Mitleidenschaft gezogen worden war, hiess es. Auch Santander will seine Aktionäre aber nur moderat an den Gewinnen beteiligen. Die Dividende soll mit 0,651 Euro auf Vorjahresniveau liegen. Die Zahlen wurden auf Anfrage der spanischen Börsenaufsicht CNMV veröffentlicht, nachdem Santander tags zuvor Entschädigungen für Opfer des Madoff-Skandals angekündigt hatte. Sie sollen Vorzugsaktien im Wert von insgesamt 1,38 Milliarden Euro erhalten. Den vollständigen Jahresbericht will die Bank am 5. Februar veröffentlichen. (awp/mc/pg/23)

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