«Die Einschnitte bedeuten eine grosse Anstrengung», räumte sie ein. Zugleich kündigte die Regierung wegen der Überalterung der Gesellschaft eine stufenweise Erhöhung des Rentenalters von derzeit 65 auf 67 Jahre ab 2013 an.
Neuverschuldung 2009 11,4 % des BIP
Mit dem Sparplan reagiert Madrid nach Ansicht von Experten auch auf die wachsende internationale Kritik am Budgetdefizit Spaniens, das wie Griechenland und Portugal als Sorgenkind in der EU gilt. So gab Salgado bekannt, dass die Neuverschuldung im Jahr 2009 nach jüngsten Schätzungen 11,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen hat. Das sind fast zwei Prozentpunkte mehr als von der Regierung vorausgesagt. Mit dem Sparplan rechne Madrid damit, das Defizit wie im EU-Stabilitätspakt festgelegt bis 2013 auf 3,0 Prozent drücken zu können. Sozialausgaben sollen aber nicht gekürzt werden.
Höchste Arbeitslosenrate im Eurogebiet
Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien kletterte derweil auf den höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren. Ende 2009 waren 4,3 Millionen Menschen ohne Job, wie das Nationale Statistik-Institut (INE) am Freitag in Madrid mitteilte. Dies entspricht einer Quote von 18,8 Prozent und einer Zunahme um fast fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach EU-Zahlen liegt die Quote sogar bei 19,5 Prozent – es ist der höchste Wert im Eurogebiet.
Hausgemachte Immobilienkrise und internationale Wirtschaftskrise
Die Situation in Spanien ist deshalb so dramatisch, weil das Land bereits unter einer hausgemachten Immobilienkrise und dem damit verbundenen Zusammenbruch des Bausektors litt, als es von der internationalen Wirtschaftskrise erfasst wurde. Zudem brach die Binnennachfrage stark ein. (awp/mc/pg/25)