Spatenstich für die weltweit modernste Zeitungspapier-Maschine in Perlen
Es ist damit eines der zurzeit bedeutendsten Investitionsvorhaben in der Schweizer Industrie, wie die CPH Chemie + Papier Holding AG mitteilt. Die Finanzierung erfolgt zu rund 60 Prozent aus eigenen Mitteln und zu rund 40 Prozent über einen syndizierten Kredit unter der Führung der UBS. Für den bei Produktionsaufnahme ab 1. Oktober 2010 vorgesehenen Vier-Schicht-Betrieb der Anlage werden zusätzlich 40 Arbeitsplätze geschaffen.
In Erwartung eines günstigen Marktumfeldes
Die neue Produktionsanlage ersetzt die im Jahre 1971 in Betriebe genommene Maschine für die Herstellung von Standard- und aufgebessertem Zeitungsdruckpapier. Diese hat nach fast 40-jährigem Einsatz das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Den Grundsatz zum Einsatz der Maschine fällte der Verwaltungsrat im Dezember 2008. Er stützte sich dabei angesichts der ausserordentlichen Investitionssumme von knapp einer halben Milliarde Franken auf umfangreiche Markt- und Machbarkeitsstudien. Diese gehen unter anderem davon aus, dass nach dem aktuellen Rückgang der Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Zeitungsdruckpapier der Bedarf bereits im kommenden Jahr wieder leicht anziehen und die Nachfrage in den nächsten 10 Jahren durchschnittlich um 0.6% jährlich wachsen wird.
Eine Anlage der Superlative
Die neue Papiermaschine, die von der deutschen Voith Paper GmbH gebaut wird, ist eine Anlage der Superlative. Sie ist 130 m lang, wiegt soviel wie der Eiffelturm, nämlich rund 10’000 Tonnen, und produziert bei einer Papierbahnbreite von 9.6 m mit einer Geschwindigkeit von leicht über 1?900 m/min., entsprechend einer Geschwindigkeit von ca. 120 km/h. Mit einer jährlichen Produktionsmenge von 360’000 Tonnen hat sie fast die dreifache Kapazität ihrer Vorgängerin. Sie ist imstande, täglich eine knapp 10 m breite Papierbahn zu produzieren, die von Perlen bis Kairo reicht. Mit diesen Leistungswerten gehört sie zu den weltweit modernsten Zeitungspapiermaschinen.
Ökologische Effizienz
Die neue Maschine wird auch in Bezug auf die ökologische Effizienz neue Massstäbe setzen. Die Energieeffizienz wird sich um rund 10% verbessern. Die Papiermaschine ermöglicht die Wiederverwertung von 460’000 Tonnen (bisher 180?000 Tonnen) Altpapier jährlich, wozu die bestehende Altpapier-Aufbereitung durch eine zweite Linie erweitert werden muss. Auch die Frischwasserversorgung bzw. die Abwasser-Kläranlage und die Dampferzeugungs- und Lagerkapazitäten werden erweitert sowie 2 km neue interne Strassen gebaut und 3 km neue Geleise verlegt, um das beträchtlich höhere Produktionsvolumen auch logistisch bewältigen zu können. Der nötige Ausbau der Nebenanlagen und Infrastruktur sei dennoch verhältnismässig bescheiden, da diese am Standort Perlen bereits existieren und lediglich an die höheren Kapazitäten angepasst werden müssen, berichtet CPH weiter. Aus diesem Grunde liegen auch die Investitionskosten deutlich unter jenen von vergleichbaren Anlagen. Die neue Maschine wird nach einer Testphase im Sommer 2010 ab Oktober 2010 den Dauerbetrieb aufnehmen und in vier Schichten rund um die Uhr produzieren. (CPH/mc/pg)