Speedel: Reinverlust 91,1 Mio CHF – Cashburn 75,1 Mio CHF

Umsatz generiert das junge Pharmaunternehmen noch keinen. Doch mit der jüngsten Zulassung des Blutdrucksenkers Tekturna wird Speedel in absehbarer Zeit am Umsatz der Partnerfirma Novartis beteiligt sein.


Markterwartungen verfehlt
Mit dem Zahlenset hat Speedel die Markterwartungen verfehlt. Analysten haben im Vorfeld mit einem EBIT von -78,0 Mio CHF und einem Reinergebnis von -83,1 Mio CHF gerechnet. Der Cashburn kletterte im Berichtsjahr auf 75,1 Mio CHF von 59,5 Mio CHF im Vorjahr. Damit lag diese Grösse am oberen Rand der von Speedel gegebenen Guidance von 70 bis 75 Mio CHF.


Markanter Anstieg der Kosten für Entwicklung und Forschung
Im laufenden Jahr rechnet Speedel mit einem weiteren Anstieg des Cashburn auf 75 bis 85 Mio CHF, so die Mitteilung. Die Höhe des Geldabflusses hänge stark vom Umfang und Timing der Entwicklungspläne für die Wirkstoffe SPP20 (Shuntverschlüsse bei Dialysepatienten) und SPP301 (diabetische Niereninsuffizienz) ab. Für Forschung und Entwicklung wurden im Berichtsjahr 73,5 (52,9) Mio CHF eingesetzt. Der Anstieg dieses Kostenpunktes basiere vor allem auf der Erforschung der nächsten Generation der Reninhemmer sowie des Wirkmechanismus auf Herzkreislauf- und metabolische Erkrankungen, heisst es. Der Anstieg der FE-Aufwendungen im vierten Quartal 2006 spiegle gewisse Rückstellungen für den Studienstopp der Phase III zu SPP301, berichtet Speedel weiter. Der Grossteil dieser Kosten werde jedoch erst im 2007 anfallen.


Flüssige Mittel von 121,1 Mio. CHF
Durch das Erreichen eines Meilensteins konnte die Gruppe im vierten Quartal 2006 dagegen eine Lizenzzahlung von 1,5 Mio CHF verbuchen. Die gesamten Betriebskosten beliefen sich (entsprechend dem Betriebsverlust) auf 85,6 (63,8) Mio CHF. Nach einem Nettofinanzergebnis von -2,4 Mio CHF im Vorjahr weist Speedel für 2006 nun einen Wert von -6,3 Mio CHF aus. Den Anstieg der Nettofinanzkosten erklärt das Pharmaunternehmen mit der vorzeitigen Wandlung von 63,6 Mio CHF des 70-Mio-CHF-Wandeldarlehens. Speedel ist stattlich finanziert. Die flüssigen Mittel betrugen per Ende des Berichtsjahres 121,1 Mio CHF nach 101,1 Mio CHF per 31. Dezember 2005. Mitte Januar 2007 emittierte das Unternehmen zudem eine Wandelanleihe mit Laufzeit bis 2011.


Finanzbedarf bis mindestens Ende 2008 gedeckt
Der Finanzbedarf von Speedel sei nun bis mindestens Ende 2008 gedeckt, wiederholte das Pharmaunternehmen früher gemachte Angaben. Das sei eine konservative Aussage, da mögliche Einnahmen wie z.B. Royalty-Einkünfte auf die Tekturna-Verkäufe der Partnerin Novartis nicht berücksichtigt seien. Über das weitere Vorgehen mit dem Produktkandidaten SPP200 wird Speedel ‹im Laufe von 2007′ informieren. Entsprechende Diskussionen mit der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA würden fortgesetzt, heisst es in der Mitteilung. Ende November wollte Speedel noch ’spätestens im ersten Quartal 2007› über die weiteren Schritte mit SPP200 befinden.


(awp/mc/hfu)

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