Etwas mehr Fälle und Pflegetage, deutlich höhere Kosten pro Pflegetag, ein stark gestiegener Betriebsaufwand und etwas mehr Beschäftigte: Einzig die durchschnittliche Aufenthaltsdauer nahm ab. Stationäre Patienten und Patientinnen verbrachten durchschnittlich noch 10,7 Tage in Spitälern. 2007 waren es 10,9 Tage gewesen, 2004 12 Tage. Spezialkliniken konnten die Aufenthaltsdauer von 24,5 auf 24,2 Tage senken, Allgemeinspitäler von 7,8 auf 7,7. Auch wenn die Aufenhaltsdauer sank, war der 2008 registrierte Rückgang gemäss BFS der schwächste seit 2002.
Anstieg in sämtlichen Bereichen
In allen anderen Bereichen stiegen die Zahlen an. Am happigsten geschah dies bei den Kosten. Der Betriebsaufwand ohne die Investitionskosten machte gegenüber dem Vorjahr einen Sprung von 6,3% auf 19,5 Mrd CHF. Bei den Allgemeinspitälern allein betrug die Zunahme sogar 6,7%. Auch die Kosten pro Pflegetag erfuhren mit 4,2% eine klare Steigerung gegenüber 2007. Ein Pflegetag schlug sich im letzten Jahr mit durchschnittlich 1’187 CHF zu Buche. Erstaunlicherweise kostete ein Tag in einem Spital mit allgemeiner Pflege 1’488 CHF, in Spezialkliniken dagegen nur 745 CHF.
Teurere Medikamente – höhere Personalkosten
Die Mehrkosten sind gemäss Bundesamt für Statistik in erster Linie auf teureres medizinisches Material wie Medikamente und auf höhere Personalkosten zurückzuführen. Gleichzeitig stieg nämlich auch der Personalbestand an Schweizer Spitälern um 1,6% auf total 133’026 Vollzeitstellen an. Minim zugenommen hat die Zahl der Pflegetage – und zwar um 0,8% auf etwas mehr als 13 Mio Tage. 2007 war die Zahl der Pflegetage erstmals seit längerer Zeit um knapp 1% zurückgegangen. 2008 waren die Spitäler in diesem Bereich nun aber fast wieder auf dem Niveau von 2006. Die Anzahl der behandelten Fälle stieg um 2,7% auf 1,5 Mio.
Jedes dritte Kind per Kaiserschnitt geboren
Wegen Schwangerschaft oder Geburt begaben sich im vergangenen Jahr 93’500 Frauen in stationäre Spitalpflege, 4,4% mehr als im Vorjahr. Von den 76’650 Entbindungen erfolgte ziemlich genau ein Drittel mittels Kaiserschnitt. 25’300 gebärende Frauen oder 33% unterzogen sich einem Kaiserschnitt. Im Jahr davor waren es noch 32,2% gewesen. In den öffentlichen Spitälern betrug die Kaiserschnitt-Rate 31%, in Privatspitälern 41%. (awp/mc/ps/14)