Spitzentreffen zu Scania soll freundliche Fusion bringen

VW -Aufsichtsratschef Ferdinand Piech wolle sich mit seinem MAN -Amtskollegen Ekkehard Schulz und Jacob Wallenberg als Vertreter des Scania-Grossaktionärs Investor treffen, berichtet die «Financial Times Deutschland» (Montagausgabe) unter Berufung auf Verhandlungskreise.


Verhandlungsbereitschaft signalisiert


Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» hatte bereits am Samstag von einem für diese Woche geplanten Treffen von Piech und Schulz mit der Wallenberg-Familie berichtet. Nach Angaben des «Handelsblatts» (Montagausgabe) sollen auch Vertreter von Scania an den Gesprächen teilnehmen. Alle Seiten hätten Verhandlungsbereitschaft signalisiert.

Übernahmeofferte des MAN-Konzerns für Scania


Dem Bericht der «FTD» zufolge soll es bei den Gesprächen nicht mehr um die 10,3 Milliarden Euro schwere Übernahmeofferte des MAN-Konzerns für Scania gehen. Der Aufsichtsrat von VW als grösster Anteilseigner beider Lkw-Bauer hatte diese am Donnerstag überraschend abgelehnt. Der zweitgrösste Scania-Einzelaktionär Investor hatte sich bereits zuvor mehrfach gegen das Angebot ausgesprochen.

Freundliche Lösung angestrebt


In den Gesprächen solle es nun um Möglichkeiten eines freundlichen Zusammengehens beider Lkw-Bauer gehen, hiess es. Der VW-Aufsichtsrat hatte am Donnerstag ausdrücklich erklärt, weiter eine freundliche Lösung anzustreben. Scania hatte die Offerte aus München stets als feindlich abgelehnt. Der frühere VW-Chef Bernd Pischetsrieder hatte im vergangenen Jahr angeregt, auch die brasilianische Lkw-Sparte der Wolfsburger in einen Zusammenschluss einzubringen.

Die Verteiltung der Stimmrechte


Volkswagen ist mit 34 Prozent der Stimmrechte grösster Anteilseigner bei Scania vor der von der Industriellen-Familie Wallenberg kontrollierten Finanzholding Investor, die 20 Prozent der Stimmrechte hält. Zusammen mit anderen Beteiligungen kommt die Wallenberg-Familie auf rund 30 Prozent der Scania-Stimmrechte. Volkswagen ist seit Oktober auch grösster Anteilseigner bei MAN und hält hier letzten Angaben zufolge rund 20 Prozent. (awp/mc/ab)
Exit mobile version