Springer-Chef: Ende der Umsonst-Kultur im Internet
«Vielleicht in fünf Jahren», fügte der Manager hinzu. Zurzeit macht Springer rund ein Viertel des Konzernumsatzes im Netz. Döpfner zeigte sich überzeugt, dass kostenpflichtige Inhalte im Internet Erfolg haben können. Bislang seien 280.000 Apps der Springer-Publikationen «Bild» und «Welt» verkauft worden. «Bild» sei mittlerweile die meistverkaufte Nachrichten-App des Landes. «Die digitalen Informationsträger bedeuten für uns eine riesige Chance», sagte Döpfner weiter. «Wir müssen unsere Inhalte so attraktiv machen, dass die Menschen sie haben wollen, und sie müssen sehr einfach zu kaufen sein.»
Absage an Preisdiktat von Apple
Allerdings will er sich bei den Vertriebsstrukturen nicht dem Preisdiktat von Apple unterordnen. Eine Marge von 30 Prozent per Download sei schwerlich zu akzeptieren. Döpfner vertraut darauf, dass das Quasimonopol von Apple bald gebrochen werden könnte: «In fünf Jahren wird es eine Vielzahl von Tablet-PC-Herstellern geben. Da ist mir nicht bange. Der Wettbewerb wird die Verhältnisse verändern.»
«Zukunft im Netz gehört den starken Marken»
Den verbreiteten Pessimismus in der Branche, teilt Döpfner nicht: «Der Journalismus hat durch die neuen digitalen Vertriebskanäle glänzende Möglichkeiten.» Im digitalen Bereich erwirtschafte Axel Springer eine Umsatzrendite von zwölf Prozent. Auch die Konkurrenz von Blogs macht Döpfner nicht bange: «Blogs ersetzen nicht den Profijournalismus. Die Zukunft im Netz gehört den starken Marken.» (awp/mc/ps/11)