Die Stuttgarter Verlagsgruppe Holtzbrinck erwartet dabei offenbar, dass das Kartellamt gegen Springer ähnlich streng vorgehe, wie gegen das eigene Medienhaus in der Vergangenheit vorgegangen worden ist.
Holtzbrinck zuletzt mit zwei Übernahmeversuchen am Kartellamt gescheitert
Holtzbrinck war zuletzt selbst mit zwei Vorhaben am Kartellamt gescheitert. Die schwäbische Verlagsgruppe durfte weder die «Berliner Zeitung» und das Boulevardblatt «Kurier» in der Hauptstadt kaufen, noch sich an der «Rhein-Zeitung» in Koblenz beteiligen. Da Holtzbrinck in Berlin bereits den «Tagesspiegel» besitzt und in der Nähe von Koblenz ebenfalls vertreten ist, befürchtete das Kartellamt Nachteile beim Wettbewerb um Leser und Anzeigenkunden.
Prüfung einer Medienkonzentration
«Wir wissen, dass Springer stärker als Haim Saban an anderen Medien beteiligt ist. Es bleibt also zu prüfen, ob eine Medienkonzentration vorliegt», sagte der Chef der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), Bernd Malzanini, der FTD. Die KEK kann den Zusammenschluss verhindern. Ihr sind jedoch enge Grenzen gesetzt. Zudem kann die Rektorenkonferenz der Landesmedienanstalten die KEK überstimmen.
Springer hatte am Freitag bekannt gegeben, für den grössten deutschen Fernsehanbieter (Sat 1, Pro Sieben, Kabel1, N 24) bis zu 4,2 Mrd. Euro auszugeben. Davon sollen knapp 2,5 Mrd. Euro die bisherigen Mehrheitseigentümer erhalten, der US-Milliardär Haim Saban und mehrere Investoren.
(pte / MC / hfu)