Das Konsortium besteht aus den drei Partnern Mubadala Development, Dubai Aerospace Enterprise (DAE) und Istithmar, wie SR Technics am Donnerstag mitteilte. Hinter diesen stehen letztlich die Herrscherfamilien der Emirate Dubai und Abu Dhabi. Der Einstieg der Reichen aus dem Morgenland ist laut SR-Technics- Verwaltungsratspräsident Frank Turner die beste strategische Option für den Schweizer Konzern. «Ich bin überzeugt, dass die neuen finanzkräftigen Investoren die bessere Lösung sind als ein Börsengang», sagte Geschäftsführer Hans Lerch. Bislang hatte SR Technics geplant, noch 2006 an die Börse zu gehen.
Kapital für Wachstum
Mit den neuen Besitzern habe SR Technics aber noch mehr Kapital für Wachstum zur Verfügung, als ein Börsengang je hätte bringen können, sagte Lerch. Zudem stammten die neuen Eigentümer aus einer der dynamischsten und am schnellsten wachsenden Regionen der Welt. Mit ihren hervorragenden Kontakten öffneten sie für SR Technics Türen im Mittleren Osten, wo die Luftfahrtindustrie boome. Die neuen Besitzer hätten langfristiges Interesse und seien bereit, in das weitere Wachstum von SR Technics zu investieren. Dazu könnten auch Zukäufe ins Auge gefasst werden. SR Technics bleibe dabei aber ein selbstständiges Unternehmen, das die bisherige Wachstumsstrategie mit Nachdruck weiter verfolge.
Unabhängigkeit als Erfolgsfaktor
Die Unabhängigkeit von Fluggesellschaften habe sich als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren herausgestellt. «Den Auftrag von Easy Jet hätten wir nie bekommen, wenn wir noch der Swissair oder der Lufthansa angehören würden», sagte Lerch. Das Führungsteam unter Lerch bleibe geschlossen an Bord, sagte Turner. Der Hauptsitz am Flughafen Zürich und die weiteren Standorte blieben bestehen. Auch der Name SR Technics bleibe erhalten.
Kein Stellenabbau geplant
«Die mehr als 5`000 Mitarbeiter müssen keine Angst haben um ihre Arbeitsplätze», sagte Lerch. Ein Stellenabbau sei nicht geplant. Das angepeilte Wachstum insbesondere im Mittleren Osten und in Asien gehe nicht auf Kosten der Niederlassungen in Europa. «Uns geht es um Wachstum», erklärte Mubadala-Geschäftsführer Waleed Al Mokarrab Al Muhairi. Und dafür habe SR Technics ein enormes Potenzial im weltweiten Wartungsmarkt.
3i und Star Capital Kasse gemacht
Mit dem Verkauf haben vor allem die Private-Equity-Gesellschaften 3i und Star Capital Kasse gemacht, die SR Technics im November 2002 für 618 Mio CHF aus den Trümmern der zusammengebrochenen Swissair übernommen hatten.
Anbieter integrierter Lösungen
Unter der Führung der Beteiligungsgesellschaften sei SR Technics von einer stark auf die Swissair ausgerichteten Wartungsfirma zu einem breit aufgestellten Anbieter integrierter Lösungen geworden. Die Swissair habe einst 50% der Aufträge gebracht. Heute seien es bei der Swiss noch 16%. Nach dem Ausstieg von 3i, Star Capital und anderer Investoren hält das neue Konsortium 92% an SR Technics. Davon hält Mubadala 40 Prozent, DAE und Istithmar je 30%. Die restlichen Anteile besitzt das SR Technics-Management. Die Transaktion soll in zwei Monaten abgeschlossen sein. (awp/mc/gh)