SRG: Höheres Defizit – Radio, TV und Online rücken zusammen

Was aus den Programmen gestrichen wird, wird «im Rahmen der Mittelfristplanung» entschieden, wie die SRG am Donnerstag schrieb. Wo, wann und wie viel in den nächsten drei bis fünf Jahren abgebaut werden müsse, werde die SRG und ihre Gremien stark beschäftigen. Eine Gebührenerhöhung steht für die SRG angesichts der Wirtschaftskrise nicht zur Diskussion. Den Stellenetat will sie 2009 auf dem Niveau des Budgets 2008 plafonieren und das Sparvolumen bis 2010 auf 100 Mio CHF erhöhen. Die Lohnsumme steigt 2009 um 2,8%.


Defizit höher als erwartet
Für 2008 hatte die SRG ein Defizit von 57 Mio CHF budgetiert, unter anderem wegen der Kosten für die EURO 2008 und die Olympischen Spiele. Die kommerziellen Einnahmen gingen 2008 zurück. Wegen der Finanzkrise geriet zudem die Pensionskasse in Unterdeckung. Die SRG hatte deshalb nicht budgetierte Ausgaben. Das Geschäftsjahr 2007 hatte die SRG mit einem Defizit von 18,5 Mio CHF abgeschlossen. Bis 2007 hätten die seit 2000 real abnehmenden Einnahmen mit Spar- und Effizienzmassnahmen noch weitgehend abgefedert werden können.


Engere Zusammenarbeit
Innerhalb der SRG sollen Radio, Fernsehen und Online enger zusammenarbeiten. Die SRG SSR idée suisse will ihre Unternehmenseinheiten jeweils in der Deutschschweiz und in der Romandie zusammenlegen, wie sie am Donnerstag mitteilte. Pro Sprachregion sollen Radio und Fersehen der SRG künftig gemeinsam eine Unternehmenseinheit bilden. Dies hat der nationale SRG-Verwaltungsrat beschlossen, wie die SRG am Donnersag mitteilte. Im Tessin und im rätoromanischen Sprachraum ist dies bereits der Fall.


Keine Vormachtsstellung einzelner Medien
Noch im laufenden Jahr sollen innerhalb der Regionen die strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen für eine redaktionelle Zusammenarbeit geschaffen werden. Dabei soll keines der beteiligten Medien eine Vormachtsstellung einnehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Sozialpartner will die SRG «stufengerecht» in die Projekte einbeziehen. In der deutschsprachigen Schweiz will die SRG die Projekte ab Mitte 2010 umsetzen, in der Westschweiz schon ab Anfang 2010.


Hauptstandorte bleiben bestehen
Die neun Hauptstandorte in den vier Sprachregionen bleiben bestehen. Auch künftig werden Radio und Fernsehen also aus Zürich, Bern, Basel, Genf, Lausanne, Lugano Besso, Comano und Chur senden. Verschiebungen innerhalb und zwischen den Standorten schliesst die SRG indes nicht aus. (awp/mc/ps/15)

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