Die Gruppe habe im 2008 ihr drittbestes Ergebnis erzielt, was angesichts der Situation an den Finanzmärkten bemerkenswert sei. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 171,1 (VJ 226,7) Mio CHF, was einem Rückgang um 24,5% entspricht. Neben dem schwierigen Umfeld drückte der Kauf der Hyposwiss Genf zusätzlich auf die Rechnung. Ohne Berücksichtigung der Goodwill Berichtigung hätte sich der Konzerngewinn bei 186,3 Mio CHF eingestellt.
Dividende von 26 auf 20 Franken gekürzt
Aufgrund des rückläufigen Ergebnisses will der Verwaltungsrat die Dividende auf 20,00 (26,00) CHF kürzen. Erfreulich entwickelte sich der Neugeldzufluss. So generierte die SGKB im vergangenen Jahr ohne erstmalige Konsolidierung der Hyposwiss Genf Neugelder in der Höhe von 3,9 Mrd CHF. Dies nachdem 2007 insgesamt noch 1,8 Mrd CHF abgeflossen waren. Damit verwaltete die Bank per Ende 2008 ein Kundenvermögen von 37,7 (Ende 2007: 37,9) Mrd CHF.
Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft unter Druck
Die Auswirkungen der Finanzkrise bekam die Bank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zu spüren. So sank der Erfolg aus diesen Geschäftsbereichen um 11,2% auf 188,0 (211,8) Mio CHF. Aufgrund der rückläufigen Börsenumsätze musste das Institut vor allem bei den transaktionsabhängigen Erträgen Federn lassen.
Zinsengeschäft bleibt stabil
Auch das Handelsgeschäft litt unter den Einbrüchen der Aktien- und Devisenmärkte. Dort verdiente die SGKB mit 28,4 Mio CHF rund 7,9% weniger als im 2007. Demgegenüber präsentierte sich der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit einem Rückgang von 0,1% auf 305,0 (305,3) Mio CHF stabil. Der Zufluss an Neugeldern im vierten Quartal habe sich allerdings nur unwesentlich ausgewirkt, da die Gelder aus Risikoüberlegungen kurzfristig sicher und dementsprechend zu niedrigen Zinsen investiert worden seien, schreibt die SGKB.
Betriebsertrag um 5,5 Prozent rückläufig
Insgesamt sank der Betriebsertrag in der abgelaufenen Rechnungsperiode um 5,5% auf 524,9 (555,6) Mio CHF. Die Kosten stiegen dazu im Vergleich um 3,7% auf 275,8 (265,9) Mio CHF. Darin enthalten seien sowohl die Projektkosten für das neue IT-System als auch für die neue Tochterbank, präzisiert die Kantonalbank.
Cost/Income Ratio sinkt von 50,8 auf 55,6
Aufgrund der erstmaligen Konsolidierung der Hyposwiss Genf stiegen die Personalkosten gegenüber 2007 überproportional um 6% auf 162,7 (153,6) Mio CHF, während die Sachkosten lediglich um 0,6% auf 113,1 (112,3) Mio CHF kletterten. Vor dem Hintergrund der rückläufigen Erträge und der angestiegenen Kosten verschlechterte sich die Cost/Income Ratio auf 55,6% von 50,8%.
Kosten bleiben deutlich unter Erwartungen
Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat die Kantonalbank die Markterwartungen auf Stufe Ertrag und Gewinn in etwa getroffen. Bei den Kosten blieb die Bank deutlich unter den Prognosen. Von AWP befragte Analysten rechneten im Durchschnitt mit Erträgen von 522,7 Mio, einem Geschäftsaufwand von 302,4 Mio und einem Konzerngewinn von 173,8 Mio CHF.
«Prognosen äusserst schwierig zu stellen»
Für das laufende Jahr rechnet das St. Galler Institut mit einem Konzerngewinn auf Vorjahreshöhe. Eine Prognose für das laufende Jahr sei aber äusserst schwierig, heisst es in der Medienmitteilung. Das Jahr 2009 dürfte im Urteil der Bank ähnlich anspruchsvoll wie 2008 werden. Längerfristig sieht sich die SGKB aber gut positioniert und erwartet ein nachhaltig solides Wachstum.
Kurt Rüegg für VR vorgeschlagen
Gleichzeitig hat die Bank mit Kurt Rüegg ein zusätzliches Mitglied für den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Rüegg werde den Verwaltungsrat mit seinem finanz- und betriebswirtschaftlichen Wissen und Bankkenntnissen verstärken, so der Kommentar der SGKB.
Keine Neueigkeiten zu Madoff-Opfern
Nichts Neues gab es von der Bank bezüglich Madoff-Skandal zu hören. Dies nachdem die Bank Mitte Dezember mitteilte, dass gut 500 Kunden ihrer Privatbank-Tochter Hyposwiss Genf in Madoff-Produkte investiert hätten. Insgesamt seien auf den von Hyposwiss verwalteten Konten Vermögen im Umfang von 50 Mio USD betroffen, hiess es damals weiter. (awp/mc/ps/06)