St. Galler KB mit leicht tieferem Konzerngewinn

Aufgrund des wiederum guten Geschäftsverlaufs schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Dividendenzahlung in der Höhe von 26 (VJ Nennwertrückzahlung 30) CHF pro Namenaktie vor, teilte die Kantonalbank am Mittwochmorgen mit. Die Bank verwaltete per Ende Jahr Kundenvermögen von 37,9 (38,8) Mrd CHF und verzeichnete über das Jahr gesehen einen Nettoneugeldabfluss von 1,8 Mrd CHF, nachdem im Vorjahr noch ein Nettoneugeldzufluss von 3,6 Mrd verbucht werden war. Der negative Neugeldzufluss sei die Folge einer grossen Transaktion sowie des Abflusses von Vermögen aus dem Südamerikageschäft, so die Bank.


Zinsengeschäft als stärkster Ertragspfeiler
Insgesamt erwirtschaftete das St. Galler Institut einen Betriebsertrag von 559,8 (555,1) Mio CHF. Stärkster Ertragspfeiler blieb mit einem Erfolg von 305,3 (308,7) Mio CHF das Zinsengeschäft. Ausschlaggebend für den leichten Rückgang sei die anhaltend flache Zinsstrukturkurve sowie der abnehmende Bestand bei den Spargeldern gewesen, welche zu einem grossen Teil in höher verzinsliche Festgelder umgeschichtet worden seien, hiess es in der Medienmitteilung.


«Erfreulicher Anstieg» im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft belief sich auf 215,2 (201,7) Mio CHF. Dieser Anstieg sei insbesondere angesichts des wechselvollen Börsenjahres erfreulich, schrieb die SGKB. Der Anteil der bestandesabhängigen Gebühren am gesamten Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft betrage gut 60%, während die transaktionsabhängigen Gebühren knapp 40% ausmachten. Im Private Banking Konzern verzeichnete die SGKB-Gruppe zudem eine Ertragsmarge von 1,19%.


Rückläufiges Ergebnis im Handelsgeschäft
Hingegen führten die Korrekturen an den Finanzmärkten zu einem rückläufigen Ergebnis im Handelsgeschäft, das auf 30,9 (37,5) Mio CHF zurückging. Der übrige ordentliche Erfolg wurde mit 8,4 (7,3) ausgewiesen. Nach Abzug des Geschäftsaufwandes von 270,1 (253,9) Mio CHF belief sich der Bruttogewinn auf 289,7 (301,3) Mio CHF. Der Zuwachs beim Geschäftsaufwand von 6,4% auf 270,1 Mio CHF sei vor allem auf das laufende Projekt zur Umstellung auf die neue IT-Plattform zurückzuführen, erklärte die SGKB. So nahm der Sachaufwand um 11% auf 116,2 Mio CHF zu. Der Personalaufwand wuchs gegenüber dem Vorjahr um 3,2% auf 153,9 Mio CHF, dies als Folge eines leicht höheren Mitarbeiterbestandes sowie der Anhebung der Salärsumme.


Höherer Steueraufwand
Die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste beliefen sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 3,9 Mio CHF nach 10,3 Mio CHF im Vorjahr. Für das IT-Projekt wurden im Berichtsjahr zudem dafür gebildete Reserven für allgemeine Bankrisiken in der Höhe von 23 Mio CHF aufgelöst. Belastet wurde der Konzerngewinn hingegen von einem höheren Steueraufwand, der mit 47,3 Mio CHF rund 21% höher ausfiel als im Vorjahr.


Bilanzsumme auf 20,2 Mrd CHF gesteigert
Die Bilanzsumme kletterte im Berichtszeitraum um 2,2% auf 20,2 Mrd CHF per Ende Jahr. Die Zunahme sei zu einem wesentlichen Teil auf die Erhöhung der Kundengelder um 4,1% auf 12,3 Mrd CHF zurückzuführen, so die Bank. Auf der Aktivseite gingen die Kundenausleihungen auf 17,1 Mrd CHF leicht zurück. Die Hypothekarforderungen stiegen hingegen um 2,8% auf 14,7 Mrd CHF. Mit dem ausgewiesenen Zahlenkranz hat die SGKB die Erwartungen des Marktes nicht ganz getroffen. Im Durchschnitt rechneten von AWP befragte Analysten mit einem Konzerngewinn von 233,8 Mio CHF, einem Betriebsertrag von 574,5 Mio CHF sowie einem Geschäftsaufwand von 268,1 Mio CHF.


Wettbewerbsdruck
Für das laufende Jahr erwartet die SGKB auf Basis einer stabilen Konjunktur ein Wachstum des Geschäftsvolumens sowie einen Reingewinn leicht unter Vorjahr. Nach Einschätzung der Bank bleibt das Zinsergebnis auch 2008 unter Druck. Der Wettbewerb bleibe unvermindert hoch und damit halte auch die damit verbundene Margenerosion an, erklärte die Bank. Weiter will die Bank das Anlagegeschäft ausbauen. Insbesondere die Übernahme der Anglo Irish Bank (Suisse) verspreche sowohl eine Stärkung im schweizerischen Onshore-Geschäft als auch ein überdurchschnittliches Wachstum im internationalen Offshore-Geschäft, hiess es zum Ausblick. (awp/mc/ps)

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