Der operative (um Sanierungsaufwendungen bereinigte) Quartalsverlust (EBIT) konnte jedoch auf EUR -3,3 Mio. (gegenüber EUR -3,5 Mio. in Q2 2010 und EUR -5,9 Mio. in Q1 2010) etwas reduziert werden. Für das Q4 2010 wird nach vier negativen Quartalen wieder ein positives operatives Ergebnis angestrebt. Während alle wesentlichen S&T Konzerngesellschaften in Zentral- und Osteuropa profitabel arbeiten, konzentrierte sich die ? mittlerweile weitgehend abgeschlossene ? Restrukturierung auf Österreich, Deutschland und die Schweiz. Zu den durchgeführten Kostensenkungs- und Produktivitätssteigerungsprogrammen zählte neben einer Senkung der Personalkostenbasis um rund EUR 5,5 Mio. ab 2011 und dem Aufbau eines zentralen Einkaufs vor allem die Konzentration auf Großkunden und Großprojekte.
Abkehr vom kleinteiligen Geschäft und die Konzentration auf grosse Kunden
«Bei meinem Antritt als CEO habe ich den operativen Turnaround zur obersten Priorität gemacht. Ein zentraler Faktor dabei ist die Abkehr vom kleinteiligen Geschäft und die Konzentration auf grosse Kunden und Projekte. Schon im 3. Quartal hat die Akquisition wichtiger Grosskunden gezeigt, dass diese Strategie greift,» so Thomas Streimelweger, Gründer und CEO von S&T. «Wir konnten z.B. zwei wichtige, langfristige SAP-Grossprojekte in Deutschland und Polen gewinnen. Im Bereich Infrastructure Solutions verzeichneten wir im Q3 erneut ein Umsatzwachstum, im Segment Business Solutions sind wir für Q4 2010 und Q1 2011 endlich wieder gut ausgelastet. Eine rasche Rückkehr zur operativen Profitabilität, möglicherweise schon im 4. Quartal, steht jetzt ganz oben auf der Agenda. Weiterhin streben wir auch eine Stärkung der Eigenkapitalbasis an. Nach Beendigung des Projekts einer Kapitalerhöhung durch die grosso Holding werden Gespräche mit mehreren potenziellen Investoren geführt. Die Gespräche hinsichtlich der Refinanzierung unserer langfristigen Verbindlichkeiten laufen in konstruktiver Atmosphäre weiter. Es wird eine Garantie nach dem ULSG bei der OeKB beantragt.»
Gesamtzahlen nach wie vor nicht zufriedenstellend
Der Konzernumsatz betrug im 3. Quartal EUR 90,8 Mio. (Q3 2009: EUR 92,1 Mio.), das EBIT fiel gruppenweit mit EUR -4,6 Mio. (Q3 2009: EUR 0,1 Mio.) nicht zufrieden stellend aus, das EBITDA liegt bei EUR -3,4 Mio. (Q3 2009: EUR 1,6 Mio.). Der operative (um Sanierungsaufwendungen bereinigte) Quartalsverlust (EBIT) konnte jedoch wie erwähnt auf EUR -3,3 Mio. etwas reduziert werden. Der Umsatz der ersten 9 Monate 2010 ist mit 264,4 Mio. Euro um 6,6 % geringer als der Umsatz der Vergleichsmonate 2009 (EUR 283,1). Der Umsatz im Bereich Infrastructure Solutions stieg auf EUR 71,8 Mio. an (Q3 2009: EUR 66,2 Mio.). Die Erlöse im Segment Business Solutions hingegen waren mit EUR 19,0 Mio. infolge der Strukturanpassungsmaßnahmen sowie der Sanierung von Problemprojekten aus dem Vorjahr noch stark rückgängig (Q3 2009: EUR 25,9 Mio.).
Kostensenkung und neue Standards im Personalbereich
Die Anzahl der Mitarbeiter wurde im Rahmen der Restrukturierung von 2.581 (31.12.2009) auf 2.287 (30.9.2010) reduziert (-294), als Resultat daraus ging auch der Personalaufwand in den ersten drei Quartalen um 7,3% auf EUR 81,1 Mio. zurück, im 3. Quartal betrug der Personalaufwand EUR 26,1 Mio. (Q3 2009: EUR 26,7 Mio.). Für künftige Personalentscheidungen, insbesondere solche für Managementpositionen, wurden mittlerweile höhere Qualitätsanforderungen definiert. In Österreich, Deutschland und der Schweiz sollen nun insgesamt rund 50 Key Account Manager, Spezialisten für den Vertrieb sowie Consultants eingestellt werden, für die deutsche, japanische und bulgarische Niederlassung werden neue Geschäftsführer gesucht.
Länderübergreifende Präsenz für überregionale Roll-outs
Eine neue Vertikalisierungsstrategie wird maßgebliche Verbesserungen bei der Kundenbetreuung bringen. Ziel ist die Gewinnung attraktiver Projekte durch gebündelte Branchenkompetenz und eine durchgängig kundenfokussierte Organisation. Im bereits laufenden Erstprojekt für die Trade/Retail-Branche wird ein länder- und produktübergreifendes Team auf das gesamte Portfolio der S&T Gruppe zugreifen. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Pilotprojekts werden weitere Branchenteams nach diesem Modell aufgebaut. Nicht nur die Vertikalisierungsstrategie soll die Produktivität erhöhen: Eine gruppenweite Outsourcing-Strategie, ein internationales Delivery Center und ein Shared Services Center im Bereich Administration werden für Effizienz, bessere Kundenbetreuung und Einsparungen im Personalbereich sorgen.
Interessante Neukunden
Ertragreiches Projektportfolio im Aufbau
Im 3. Quartal hat S&T einige strategische Projekte abgeschlossen und wichtige Grosskunden hinzugewonnen: S&T wurde für ein grenzüberschreitendes SAP-Projekt für ElectronicPartner (D) für fünf europäische Landesgesellschaften ausgewählt. Für den polnischen Gasnetzbetreiber GAZ-SYSTEM gestaltet und serviciert S&T ein umfangreiches ERP-System. Für ?koda entwickelte S&T eine Lösung für die Optimierung von Prozessen im Personalwesen. Auch Datagroup, das führende Telekommunikationsunternehmen der Ukraine bestellte für über EUR 1,5 Mio. ein Informationssystem. Für das Outsourcing von IT-Servicedesk-Anfragen hat sich Knorr-Bremse mit einer schrittweisen Ausweitung des Projekts in ausgewählte Länder für S&T entschieden. «Im Segment Business Solutions wird S&T mit den bereits abgeschlossenen Projekten und neuen Spitzenkräften ein ertragreiches Projektportfolio aufbauen», so Thomas Streimelweger. «Und im Geschäftsbereich Infrastructure Solutions sollten wir im 4. Quartal vom Anhalten des Trends zu grösseren Investitionen in CEE profitieren.» (S&T/mc/hfu)
Über S&T
Mit ca. 2.280 Mitarbeitern und einem Umsatz von EUR 411 Mio. (2009) ist S&T führender Gesamtanbieter von Beratung, Outsourcing, Systemintegration und IT-Services in Mittel- und Osteuropa sowie der deutschsprachigen Region. Die S&T Gruppe ist in 21 Ländern präsent. Kerngeschäft von S&T sind Beratung, Entwicklung, Implementierung und Betrieb kundenspezifischer IT-Lösungen, -Prozesse und -Systeme. S&T betreut große und mittelständische Unternehmen entlang der gesamten IT-Wertschöpfungskette in den Bereichen Fertigung, Handel, Telekommunikation, öffentliche Verwaltung, Finanzdienstleistung sowie Energie- und Versorgungswirtschaft. Die S&T AG hat ihren Sitz in Wien und ist seit 2003 an der Wiener Börse gelistet.