2008 sei der Umsatz dann wieder auf «Normalmass» gesunken. Für 2009 rechnet die Stadler Rail Group mit einem gegenüber 2008 noch einmal leicht sinkenden Umsatz. Ertragszahlen gibt Stadler nicht bekannt: «Wir sind immer noch nicht börsenkotiert, und ich hoffe, das bleibt auch so. Deshalb gibt es auch weiterhin keine Ertragszahlen», so Spuhler.
Bekenntnis zu Werkplatz Schweiz
Derzeit verfügt Stadler über Aufträge in Höhe von 2,6 Mrd CHF. Diese sicherten in den nächsten 18 bis 24 Monaten eine gute Grundauslastung und damit die Arbeitsplätze. Er hoffe, damit die Rezession überbrücken zu können, sagte Spuhler. Stadler glaube an den Werkplatz Schweiz und investiere momentan rund 90 Mio. CHF in Oberwinterthur ZH, Altenrhein SG und Erlen TG, betonte der SVP-Nationalrat.
Rund 400 Neueinstellungen geplant
Innerhalb der nächsten 18 bis 24 Monate soll ausserdem die Belegschaft in der Schweiz von rund 1’700 auf 2’100 steigen. Stadler hat zudem Werke in Deutschland, Polen, Ungarn und Algerien. Die Gruppe beschäftig derzeit in fünf Ländern insgesamt 2’400 Personen. In Oberwinterthur wird die Drehgestellfertigung erweitert. Kostenvergleiche hätten gezeigt, dass die Produktion in der Schweiz nur 8% teurer sei als in Tschechien. In Altenrhein wird die Doppelstockzug-Produktion konzentriert.
Grossauftrag der SBB
Das Werk wird so stark ausgebaut, dass es mit dem Grossauftrag über 50 Doppelstockzüge für die S-Bahn Zürich nur zu etwa 50% ausgelastet sein wird. «Wir könnten also den Auftrag für die SBB-Fernzüge problemlos bewältigen, falls wir ihn bekommen sollten», meinte Spuhler. Stadler beteiligt sich an der entsprechenden Ausschreibung der SBB und wartet auf eine Ausschreibung der BLS. Für alle in der Schweiz gebauten Züge wird Stadler in Erlen TG ein Zentrum für die Inbetriebsetzung errichten.
Markteintritt in Russland «in weiter, weiter Ferne»
Abgesehen von den Doppelstockzügen, die bisher ausschliesslich für die Zürcher S-Bahn gebaut werden, verkauft Stadler seine Züge mehrheitlich im Ausland. Spuhler liebäugelt derzeit mit mehr Ausschreibungs-Beteiligungen in den USA. Dort habe man bisher immer nur einen Auftrag ausgeführt, «um Klumpenrisiken zu vermeiden». Dort könne Stadler eventuell etwas grössere Risiken eingehen. Hingegen liege ein Markteintritt in Russland «in weiter, weiter Ferne». (awp/mc/ps/21)