Stadler Rail: Grossaufträge bringen 150 zusätzliche Stellen

Beim 700-Millionen-Auftrag für die ungarische Staatsbahn MAV, der nach langem Hin und Her mit der kanadischen Bombardier vor einigen Tagen an die Thurgauer ging, liege der Schweizer Lieferanteil bei den ersten 30 Zügen zwischen 75 und 80 Prozent, sagte Spuhler weiter in einem Interview mit dem Winterthurer «Landboten» vom Mittwoch.


Weitere grössere Bestellung eingeholt

Neben dem Auftrag aus Ungarn hatte Stadler im Mai in Holland eine weitere grössere Bestellung im Umfang von 220 Mio CHF einholen können. Dabei geht es um 43 Gelenkwagen mit Lieferzeit 2006/2007.

Plus von fast 20 Prozent beim Personalbestand

Die beiden Aufträge würden Anpassungen und Verlagerungen zur Folge haben. «Insgesamt dürfte es gesamtschweizerisch um rund 150 zusätzliche Stellen gehen», sagte Spuhler. Dies würde bei einem Personalbestand in der Schweiz von 800 Stellen (Ende 2004) ein Plus von fast 20 Prozent bedeuten. Ein Teil dieser Kapazitäten könnte aber auch noch an Sublieferanten wie die Winterthurer Winpro weitergegeben werden.

Chef rechnet mit weiteren Unannehmlichkeiten

Mit der endgültigen Vertragsunterzeichnung könnte aber das Hickhack mit Bombardier um die Ausschreibung des MAV-Grossauftrags noch nicht zu Ende sein: «Gewisse Unannehmlichkeiten könnten durchaus noch auf uns zukommen», sagte Spuhler.

Bombardier’s Rekurs muss noch behandelt werden

Beim Rekurs von Bombardier war nur die aufschiebende Wirkung abgelehnt worden. Der Rekurs selber müsse noch behandelt werden, so Spuhler. «Theoretisch könnte Bombardier nach einem Urteil gegen die Auftragsvergabe an uns Schadenersatz bei der ungarischen MAV fordern», sagte Spuhler.

Entscheid der Schiedskommission anfangs September

Gemäss Stadler-Mediensprecherin Silvia Bär werden am 26. August in Budapest Hearings mit den Parteien durchgeführt. Gut zwei Wochen später wird dann mit einem Entscheid der Schiedskommission über den Rekurs von Bombardier gerechnet. (awp/mc/ab)
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