Die für 2009 vereinbarte nominalen Effektivlohnerhöhung um 2,6% folge damit einer Tendenz eines regelmässigen Anstiegs, die sich seit 2004 manifestiert habe (2004: +1,1%, 2005: +1,6%, 2006: +1,8%, 2007: +2,0%, 2008: +2,2% und 2009: +2,6%).
Individuelle Lohnerhöhungen verlieren an Bedeutung
2009 stiegen die GAV-Löhne generell um 1,7%, hinzu kamen 0,7% individuelle Lohnerhöhungen. Somit wurden 72% der für Lohnerhöhungen bestimmten Lohnsumme gleichmässig verteilt. Die individuellen Lohnerhöhungen verlieren seit 2004 an Bedeutung; 2009 machten sie nur noch 28% der Lohnsumme aus, während es 2004 noch 49% waren.
Deutlichere Lohnanpassungen bei öffentlich-rechtlichen GAV
Insgesamt liegen die durchschnittlichen Lohnerhöhungen in der Landwirtschaft bei 0,7%, in der Industrie bei 2,4% und im Dienstleistungssektor bei 2,8%. Die öffentlich-rechtlichen GAV weisen eine deutlichere Lohnanpassung (+3,5%) auf als die privatrechtlichen (+2,5%).
Deutliche Unterschiede zwischen den Branchen
Nach Branchen verzeichneten die deutlichsten Lohnerhöhungen die Nachrichtenübermittlung (+3,8%), Kultur, Sport und Unterhaltung (+3,2%), Detailhandel (+2,9%) sowie Grosshandel und Unterrichtswesen (beide +2,8%). Demgegenüber registrierten die Landwirtschaft (+0,7%) und die Herstellung von Bekleidung (+1,2%) die geringsten Lohnanpassungen.
Stärkste Erhöung seit 1993
Mit einer durchschnittlichen Erhöhung um 3,2% erfuhren die wichtigsten im GAV festgelegten Mindestlöhne die stärkste Erhöhung seit 1993. Im primären Sektor nahmen die Mindestlöhne um 0,7%, im sekundären Sektor um 2,7% und im tertiären Sektor um 3,4% zu. Rund 1’031’000 Personen waren einem GAV mit einem Mindestlohnabkommen unterstellt.
Erfasst sind in der Statistik jene Gesamtarbeitsverträge, an die mindestens 1500 Arbeitnehmende gebunden sind. Total waren von den Lohnverhandlungen rund 1’126’000 Personen betroffen. Davon entfielen rund 572’000 Personen auf die Effektivlohnverhandlungen und rund 1’031’000 Personen waren einem GAV mit einem Mindestlohnabkommen unterstellt. (awp/mc/pg/14)