Nach Angaben von ArcelorMittal soll der Preis für warmgewalzten Flachstahl zum 1. Oktober auf 630 Euro pro Tonne steigen. Grund für die Preisanhebung zum vierten Quartal seien vor allem die gestiegenen Rohstoffpreise für Eisenerz und Kokskohle. «Diese Kosten müssen wir an die Kunden weitergeben», sagte Konzernsprecher Arne Langner.
Erste Runde der Stahl-Tarifverhandlungen
In Gelsenkirchen begann unterdessen am Montag die erste Runde der Stahl-Tarifverhandlungen. Vor dem Hintergrund der guten Branchenkonjunktur hat die IG Metall deutliche Einkommenserhöhungen von sechs Prozent für die rund 85 000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie gefordert. Die Arbeitgeber haben das bereits im Vorfeld der Verhandlungen zurückgewiesen.
Preissenkungen für Eisenerz und Kokskohle von rund 10% erwartet
Mit der Anhebung der Stahlpreise gebe man den Preisanstieg für bereits eingekaufte Rohstoffe aus der Vergangenheit weiter, sagte ein ThyssenKrupp- Sprecher. Ab dem 1. Oktober rechne das Unternehmen dagegen mit Preissenkungen für Eisenerz und Kokskohle von rund zehn Prozent, hiess es. Zuvor waren die Rohstoffpreise in diesem Jahr zum 1. April und 1. Juli um 90 Prozent, beziehungsweise 30 Prozent drastisch angestiegen. Das «Handelsblatt» hatte berichtet, dass auch Salzgitter dem Beispiel folgen werde. Das Unternehmen wollte sich am Montag nicht dazu äussern, ob es im vierten Quartal Preiserhöhungen geben wird. Im zweiten und dritten Quartal waren die Preise jeweils angehoben worden.
Stahlpreise bei ArcelorMittal annähernd verdoppelt
In den ersten drei Quartalen dieses Jahres haben sich die Stahlpreise bei ArcelorMittal annähernd verdoppelt. Zum Ende des Krisenjahres 2009 waren die Preise aufgrund der weggebrochenen Nachfrage auf 300 bis 350 Euro pro Tonne gefallen. «Vor der Krise waren die Preise dagegen noch deutlich höher als heute», sagte der Sprecher. Im April haben die marktmächtigen Bergbaukonzerne BHP Billiton , Vale und Rio Tinto ihr Preissystem umgestellt. Legten sie früher einmal pro Jahr Preise fest, tun sie dies nun vierteljährlich. «Wir setzen auch weiterhin auf Jahresverträge mit unseren Kunden, die wir aber auf halbjährlicher Basis überprüfen», sagte der ArcelorMittal- Sprecher.(awp/mc/gh/33)