Standard Chartered Bank: Golf-Währungsunion macht ökonomisch keinen Sinn

Da alle Währungen der arabischen Golfstaaten an den US-Dollar gekoppelt seien (mit Ausnahme des kuwaitischen Dinar, der gegen einen nicht aufgeschlüsselten Währungskorb, in dem angeblich der Dollar übergewichtet ist, floatet) habe man schon seit Jahren eine de facto-Währungsunion in den sechs Ölstaaten des Golf-Kooperationsrates GCC. Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Oman wollten 2010 alle ein gemeinsames Zahlungsmittel anlaog zum Euro einführen. Das Sultanat Oman und die VAE rückten nacheinander davon ab. So unterzeichneten im Juni 2009 nur vier Länder den Währungspakt.

 

Primat der Politik

Die VAE zeigten sich insbesondere düpert darüber, dass nicht ihre Hauptstadt Abu Dhabi als Sitz der geplanten GCC-Zentralbank gewählt wurde, sondern das saudiarabische Riad. «Nicht ökonomische Argumente, sondern politische stehen hier im Vordergrund», sagt Marios Maratheftis, Regional Head of Research bei Standard Chartered Bank in Dubai.

 

«Aufschwung steht bevor»

«Das einzige Argument pro Währungsunion wäre die Stärkung des inneren GCC-Handels» sagt Marios Maratheftis gegenüber Moneycab. Der Intra-Handel sei aber in den letzten Jahren mit dem Wegfall der Zoll- und Handelsbarrieren konstant gestiegen. Für 2010  ist der Chef-Analytiker der britischen Bank am Golf optimistisch. Marios Maratheftis: «Ich wurde in Bankenkreisen wegen meiner pessimistischen Einstellung 2008 auch «prince of darkness» genannt. Jetzt bin ich gespannt, wie man mich in 2010 nennen wird, denn ich sage für Mitte nächsten Jahres einen überraschenden, und kräftigen Aufschwung voraus.» (gaf)
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