Noch in dieser Woche könne die Bank den Schritt offiziell ankündigen. Mit dem frischen Geld will Standard Chartered dem Bericht zufolge seine bereits vergleichsweise komfortable Eigenkapitalquote weiter erhöhen. Das Unternehmen übertrifft mit seiner Quote von neun Prozent deutlich die derzeitigen internationalen Anforderungen. Diese sollen künftig durch das Vorschriften-Paket Basel III verschärft werden.
Verhältnismässig gut durch Krise gekommen
Aus Reputationsgründen wolle StanChart nun möglichst schnell seine Eigenkapitalausstattung erhöhen, um auch die höheren Ansprüche zu erfüllen, schreibt die Zeitung. Die Bank war im Gegensatz zu vielen Konkurrenten in Grossbritannien gut durch die Krise gekommen. Erst in den vergangenen Wochen hatte die Deutsche Bank über eine Kapitalerhöhung 10,2 Milliarden Euro frisches Geld aufgenommen. Damit will das Institut in erster Linie die Übernahme der Postbank finanzieren, ein Teil soll aber ebenfalls in die Verbesserung der Eigenkapitalausstattung fliessen.
Rekordgewinn im ersten Halbjahr
In ihrem am Mittwoch veröffentlichten Zwischenstatement zum abgelaufenen dritten Quartal hielt sich die Bank noch bedeckt. Sie verwies lediglich darauf, gut kapitalisiert zu sein und konservativ zu bilanzieren. Das Unternehmen habe eine hohe Liquidität, zudem gebe es in den kommenden Jahren wenig Refinanzierungsbedarf. Im ersten Halbjahr 2010 hatte die Bank einen Rekordgewinn erzielt. An diese Entwicklung knüpfte das Haus im dritten Quartal eigenen Angaben zufolge an. Das Unternehmen habe davon profitiert, dass das Handelsvolumen inzwischen wieder fast auf Vorkrisenniveau sei, sagte Vorstandschef Peter Sands. Die Geschäftstätigkeit habe auf allen Märkten zugenommen. (awp/mc/ps/08)