Im frühen Nachmittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im August 60,80 Dollar und damit 1,11 Dollar mehr als am Vortag. Gestern rutschte der WTI-Preis noch zeitweise auf 58,32 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit acht Wochen.
Talfahrt vorerst beendet
Auch an der Rohstoffbörse in London konnte der Ölpreis deutlich zulegen. Hier kostete ein Fass der Nordseesorte Brent 61,75 Dollar und damit 1,06 Dollar mehr als am Vortag. Die aktuelle Erholung beim Ölpreis beendete vorerst einen 20-Prozent-Preisrutsch an den Ölmärkten. Im Juni erreichte der Preis für US-Öl noch ein Jahreshoch bei 74 Dollar. Jetzt sei «eine Zwischenerholung beim Ölpreis wahrscheinlich», sagte der Rohstoffexpete Eugen Weinberg von der Commerzbank. Allerdings würde der mittelfristige Trend beim Öl nach wie vor nach unten zeigen.
Weiterhin grosse Besorgnis über schwache Nachfrage
Trotz der aktuellen Preiserholung herrsche an den Ölmärkten unverändert grosse Besorgnis über die anhaltend schwache Nachfrage der grossen Industrienationen nach Rohöl, sagte Experte Weinberg weiter. Gleichzeitig beunruhige die «gewaltige freie Kapazität» der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Mit Blick auf die künftige Entwicklung sind sich die meisten Experten einig: Die Talfahrt der Ölpreise ist aktuell nur unterbrochen. Nach Einschätzung des Experten Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg dürfte sich der Preisverfall am Ölmarkt noch bis in den Bereich zwischen 50 und 55 Dollar fortsetzen.
OPEC-Rohölpreis sinkt weiter
Unterdessen ist der Preis für OPEC-Rohöl weiter gesunken. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 59,66 US-Dollar. Das sind 20 Cent weniger als am Freitag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg/20)