Dies ist der am Dienstag publizierten «Swiss Medical Technology Industry 2008 Survey» zu entnehmen. Die Studie zeigt, dass die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in der Medizinaltechnikindustrie aussergewöhnlich hoch sind. Hersteller und Inverkehrbringer von medizintechnischen Produkten investieren durchschnittlich 12% ihres Umsatzes in Innovationen und Weiterentwicklungen. Selbst die Zulieferunternehmen wenden immer noch 5% ihres Umsatzes für Forschung und Entwicklung auf. Dabei stellt die Studie eine Korrelation zwischen dem Forschungsaufwand und dem erwarteten Wachstum auf: je grösser die Wachstumsprognosen eines Unternehmens sind, desto höher sind auch seine F&E-Ausgaben.
Zwei grosse Herausforderungen
Mit Blick auf die künftige Entwicklung der Medtech-Branche nennt die Studie an erster Stelle zwei Herausforderungen für die Unternehmen: die Rekrutierung hoch qualifizierter Mitarbeitenden und den Zugang zu neuen Technologien und neustem Wissen. Weitere Herausforderungen beständen in den regulatorischen Anforderungen in den einzelnen Märkten sowie im steigenden Preis- und Kostendruck. Die letztere Entwicklung werde weitere Rationalisierungen, auch bei den Zulieferunternehmen, unumgänglich machen.
Sehr gute Rahmenbedingungen
Dem Medtech-Standort Schweiz attestiert die Studie insgesamt sehr gute Rahmenbedingungen. Daher werde der Ausbau von Produktionsstandorten und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen weiter voranschreiten, die Verlagerung von Teilen der Wertschöpfungskette ins kostengünstigere Ausland sei kaum ein Thema. Zum Wachstum der Schweizer Medizintechnikindustrie trägt gemäss Studie aber auch bei, dass ausländische Global Players die Schweiz zunehmend als Standort für die Forschung und Entwicklung sowie für die Produktion und den Vertrieb von medizintechnischen Produkten entdecken.
Eine der zukunftsträchtigsten Branchen
Die Medizintechnikindustrie gehöre zu den zukunftsträchtigsten Branchen der Schweiz, so die Studie weiter. In keinem anderen Land seien darin relativ zur Erwerbsbevölkerung mehr Personen beschäftigt. Heute erwirtschaften rund 45’000 Personen in 700 Unternehmen einen Umsatz von 20 Mrd CHF, zwei Drittel davon mit Exporten. 45% des im Schweizer Markt erzielten Umsatzes wird von den Herstellern medizintechnischer Produkte erarbeitet, was die Bedeutung der Schweiz als Produktionsstandort für Medizintechnik unterstreiche. Gemessen an ihrem Beitrag an das Bruttoinlandprodukt sei die Wertschöpfung der Medtech-Industrie gut doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Schweizer Wirtschaft.
Am «Swiss Medical Technology Industry 2008 Survey» haben sich knapp 300 Unternehmen beteiligt. Die Studie wurde von den drei Partnern Medical Cluster, Helbling Management Consulting und Roland Berger Strategy Consultants erhoben. (awp/mc/pg/27)