Der EBIT sank um 56,1% auf 15,4 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 6,1%. Auch der Reingewinn brach um mehr als die Hälfte auf 11,5 Mio CHF ein, wie der Fräsmaschinenhersteller am Freitag mitteilte. Die Dividende soll auf 15 CHF von 20,00 CHF im Vorjahr gekürzt und als Nennwertrückzahlung ausgeschüttet werden. Der Umsatz wurde bereits Ende Januar gemeldet. Er ging um 17,7% auf 252,5 Mio CHF zurück (währungsbereinigt -15,3%. Der Auftragseingang sank um 45,0% auf 187,7 Mio CHF (bereinigt -43,5%) und der Auftragsbestand per Ende Jahr auf 124,3 Mio CHF (-33,8%).
Rezession besser berwältigt als Branchendurchschnitt
Man habe den globalen Einbruch der Nachfrage nach Werkzeugmaschinen «wesentlich besser» bewältigt als der Branchendurchschnitt, schreibt StarragHeckert. Rezessionsbedingte Mehrkosten, wozu eine «verschärfte» Bewertung der Vorräte sowie die Rückstellung von Sozialplan-Kosten gehörten, haben das Ergebnis aber mit 12 Mio CHF belastet, wie es heisst. Dank Massnahmen zur Anpassung des Nettoumlaufvermögens an das rezessionsbedingt tiefere Volumen sei der Free Cashflow aber markant auf 29,1 Mio CHF angestiegen, im Vorjahr war er mit -2,7 Mio noch negativ.
Massnahmenpaket
Zeitgleich mit dem Auslastungsrückgang in der Produktion, der sich im ersten Halbjahr abgezeichnet habe, seien die Kapazitäten und die Kostenstruktur an die geringere Nachfrage angepasst worden. Die Massnahmen umfassten die Reduktion von eingekauften Drittleistungen, den Abbau von Arbeiszeitkonti, Kurzarbeit sowie die Reduktion des Personalbestandes. Im Ausblick auf das laufende Jahr heisst es, dass die Fertigungskapazitäten weiterhin unzureichend ausgelastet seien, weshalb zur Erhaltung der Profitabilität auch 2010 «beträchtliche» Kapazitätsanpassungen, insbesondere auch in Form von Kurzarbeit, notwendig seien.
Schwieriger Ausblick
Für 2010 erwartet das Unternehmen einen weiter rückläufigen Gewinn und Umsätze unter dem Vorjahr. Verlässliche Prognosen seien im gegenwärtigen Umfeld aber schwierig. Immerhin sei man mit einem soliden Auftragsbestand ins Jahr gestartet, hiess es. StarragHeckert hat 2009 zwar einen Einbruch erlebt, sieht nun Licht am Horizont. «Positiv zu werten ist, dass die Talsohle nunmehr durchschritten ist und sich eine Erholung abzeichnet, wenn auch auf tiefem Niveau», sagte VR-Präsident Walter Fust an der Bilanzmedienkonferenz.
Keine Sonderbelastungen für 2010 erwartet
CEO Frank Brinken wollte im Gespräch mit AWP am Rande der Veranstaltung denn auch nicht ausschliessen, dass der Umsatz von 2009 wieder erreicht werden könnte. «Wenn alles optimal läuft, schliesse ich das nicht aus», sagte er. Er bleibe aber lieber auf der vorsichtigen Seite und prognostiziere deshalb einen weiter sinkenden Umsatz. Über die 2009 abgebuchten Rückstellungen für die Restrukturierungs- und Sozialplankosten hinaus, erwartet Brinken für das laufende Jahr keine Sonderbelastungen für das Ergebnis mehr.
«Starke Position»
Walter Fust zeigte sich überzeugt, dass StarragHeckert gestärkt aus der Krise hervorgehen werde. «Wir haben in all unseren Zielmärkten eine starke Position und sind in Märkten tätig, die sich weiterhin global dynamisch entwickeln.» Das Unternehmen sei zudem auch in den Wachstumsländern China, Russland und Indien präsent und bekannt. Weiter verwies Fust auf das hohe Innovationstempo sowie auf die solide Finanzierung mit einer Eigenkapitalquote von 64% und einer deutlichen Nettoliquidität. An der Börse sorgte das leicht unter den Erwartungen ausgefallene Ergebnis für Verluste der StarragHeckert-Aktie (-1,8% bei 550 CHF). 2010 werde das Jahr der Herausforderungen, heisst es dazu bei der Bank Vontobel. (awp/mc/ps/01)