Der Auftragsbestand per Ende Juni sank gegenüber Ende 2008 nochmals um rund 30% auf 145,2 Mio CHF. Der Rückgang beim Auftragseingang sei verursacht worden durch die negative konjunkturelle Entwicklung, wie der Fräsmaschinen-Hersteller am Freitag mitteilte, allerdings sei das Vorjahresresultat «ausserordentlich stark» gewesen. Die Zielmärkte Transport und Maschinenbau seien vom Rückgang des Auftragseingangs überproportional betroffen, während die Luftfahrt und Energieerzeugung ein resistenteres Verhalten zeigten. Insgesamt halte sich StarragHeckert damit in der Krise aber besser als der gesamte Werkzeugmaschinenmarkt.
Reingewinn um 20 Prozent rückläufig
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT fiel um knapp 30% auf 11,7 (16,5) Mio CHF, entsprechend einer Marge von 8,4 (11,6)%. Dieser Rückgang sei auf die im Vorjahr vorgenommene Kapazitätserhöhung zurückzuführen, welche teilweise erst ab 2009 kostenwirksam geworden sei. Der Reingewinn dagegen fiel lediglich um 20% auf 8,3 (10,3) Mio CHF (5,9% des Umsatzerlöses), dies aufgrund eines besseren Währungsergebnisses sowie einer tieferen Steuerbelastung.
Zurückhaltender Ausblick
Für das Gesamtjahr 2009 gibt sich das Unternehmen zurückhaltend. Es sei davon auszugehen, dass der Auftragseingang im zweiten Halbjahr auf dem Niveau des ersten Halbjahres gehalten werden könne, sofern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschlechtern, heisst es. Entsprechend sollen die Betriebskosten im zweiten Halbjahr 2009 weiter reduziert werden, um die Kostenstruktur der Auftragslage anzupassen.
Dividende in Aussicht gestellt
Weitere Schwerpunkte seien die Reduktion der Kapitalbindung im Nettoumlaufvermögen durch eine weitere Reduzierung der Lagerbestände und die Verringerung der Durchlaufzeiten in der Fertigung. Trotz eines zu erwartenden weiteren Rückgangs der Betriebsergebnismarge im zweiten Halbjahr 2009 geht StarragHeckert davon aus, das gesamte Geschäftsjahr 2009 «mit einem positiven Ergebnis abzuschliessen und wiederum in der Lage zu sein, eine Dividende auszuschütten».
Aktie leicht unter Druck
Die Investoren reagieren nicht gross auf die Zahlen. Die Aktie notiert um 11.20 Uhr bei 510 CHF, was gegenüber dem letztbezahlen Kurs (vom 29.7.) einem Minus um 1% entspricht. Gehandelt sind heute bisher 19 Stück.
Spätzyklisches Geschäft
StarragHeckert sei es gelungen, relativ sicher durch die Krise zu navigieren, schreibt die Bank Vontobel in einem Kommentar und will die Schätzungen geringfügig anpassen. Da es sich jedoch um ein spätzyklisches Geschäft handle, würden die folgenden Quartale schwieriger werden, heisst es weiter: Darauf wiesen zurückgegangene Auftragseingänge und gesunkener Auftragsbestand bereits hin. Die erfolgreiche Umsetzung von Kosteneinsparungen werde daher von kritischer Bedeutung sein. Die Bewertung der Aktie sei aber nach wie vor moderat, da der Titel zu seinem Buchwert gehandelt werde. (awp/mc/ps/01)