State of Denial: Bush at War, Part III. Von Bob Woodward
Nach Bush at War, einer Chronik von 9/11 und dem Afghanistan-Krieg, und Plan of Attack, über die Vorbereitungen und die erste Zeit des Irak-Krieges, kommt jetzt die Schlussfolgerung mit State of Denial, dem wahrscheinlich kontroversesten Buch aus der Serie. Nachdem Woodward in den ersten zwei Bänden der US-Regierung gegenüber eher kulant geblieben ist, klingen jetzt umso schärfere Töne an.
Chronik einer Präsidentschaft | |
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mitfühlend, obwohl auch er in kein gutes Licht gerückt wird, sondern als uninteressierter und unbeholfener Ideologe mit einem blinden Vertrauen an sich selbst dargestellt wird. Rumsfeld gegenüber jedoch verliert der ansonsten so stoische Beobachter Woodward die Fassung. Er porträtiert ihn als einen arroganten und machthungrigen Leuteschinder, dessen Personalentscheidungen massgeblich dazu beigetragen haben, dass die Warnungen des Militärs bezüglich der Irak-Mission ungehört blieben.
Viele Fakten, neutral berichtet
State of Denial beeindruckt durch die schiere Masse an Tatsachen, den Zugang zu Insider-Informationen und Unmengen von Details. Der Autor äussert sehr selten eine Meinung zu dem von ihm Dargestellten, sondern bleibt neutraler Beobachter, lässt die Fakten für sich sprechen und die Leser selbst entscheiden, wie sie dazu stehen. Sein Stil bleibt neutral, aber die Geschichte an sich ist spannend genug um auf sprachliche Schnörkel gut verzichten zu können.
Alles in allem ein informatives und ausgeglichenes Buch für diejenigen, die sich dafür interessieren, wer genau die Drahtzieher in Washington D.C. sind, und wie sie ihre Aufgabe wahrnehmen.
Produktinformation
Simon & Schuster, September 2006
Hardcover, 576 Seiten
Sprache: Englisch
ISBN-10: 0-7432-7223-4
ISBN-13: 978-0-7432-7223-0
Preis: 38,- CHF
Autor
Bob Woodward wurde 1943 in Geneva, Illinois geboren. Er ist einer der einflussreichsten investigativen Journalisten der Welt. 1974 deckte er gemeinsam mit Carl Bernstein als Reporter der Washington Post den Watergate-Skandal auf. Heute ist er leitender Redakteur dieser Zeitung. Er hat bereits zahlreiche Bücher zur amerikanischen Innenpolitik veröffentlicht und wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.