In Rostock stehen drei Männer vor Gericht, die rund 2300 gestohlene Datensätze über mögliche Schwarzgelder von LLB-Kunden erworben und die Bank sowie Kunden damit erpresst haben sollen. Der Hauptangeklagte, ein 48-jähriger Mann, hatte den Handel mit den Daten gestanden, eine Erpressung aber abgestritten. Das Gericht will kommenden Montag seinen Entscheid bekanntgeben, ob für ihn eine neuer Gutachter bestellt wird.
Besorgnis der Befangenheit für begründet erachtet
Vergangene Woche hatten die Richter bei einem psychiatrischen Gutachter «die Besorgnis der Befangenheit für begründet erachtet». Die Verteidigung hatte ihm vorgeworfen, einseitig zu Ungunsten des Hauptangeklagten vorgegangen zu sein.
Neuer Gutachter
Bei der Berufung eines neues Gutachters zog das Gericht am Montag in Erwägung, einen Sachverständigen zu beauftragten, der bereits einen anderen Angeklagten untersucht hat. Dagegen meldete die Verteidigung Bedenken an. Sie sehe darin einen möglichen Interessenkonflikt. Darüber hinaus soll dieser Sachverständige mit dem für befangen erklärten Gutachter in engem Kontakt stehen. Ungeachtet dessen kündigte die Verteidigung des Hauptverdächtigen an, dass dieser am kommenden Montag zum ersten Gutachten Stellung nehmen wolle.
Drei Männer angeklagt
In dem seit April laufenden Prozess sind drei Männer angeklagt, die rund 2’300 gestohlene Datensätze über mögliche Schwarzgelder von LLB-Kunden erworben und die Bank sowie Kunden damit erpresst haben sollen. Der 48-jährige Hauptangeklagte hatte den Handel mit den Daten gestanden, eine Erpressung aber abgestritten. Die Bank soll 9 von ausgehandelten 13 Mio EUR gezahlt haben, bevor die Angeklagten verhaftet wurden. (awp/mc/gh/28)