Sie sollen gedroht haben, 2’325 gestohlene Kontodatensätze an die Finanzbehörden weiterzugeben. Die Daten hatte der mutmassliche Kopf der Bande, Michael F., im Mai 2005 von einem Mitarbeiter der LLB bekommen, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Die Beschuldigten im Alter zwischen 41 und 50 sitzen in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen stehen in keinem Zusammenhang mit jenen der Staatsanwaltschaft Bochum zu massenhaftem Steuerbetrug über Liechtensteiner Stiftungen.
Kunden der LLB versucht zu erpressen
Die vier in Rostock Angeklagten hatten anfangs versucht, Kunden der LLB zu erpressen. Als dies scheiterte, wandten sie sich an die Bank und forderten 13 Mio EUR für die Herausgabe der Daten. Im August 2005 und im August 2007 sollen sie für die Rückgabe von insgesamt 1’600 Datensätzen in Zürich jeweils 7,5 Mio CHF und 4 Mio EUR bekommen haben.
Dritte Zahlung scheiterte
Die dritte für August 2009 vorgesehene Zahlung scheiterte offenbar, weil Michael F. im September 2007 am Flughafen Hamburg auf dem Weg in seine Wahlheimat Thailand mit 452’000 EUR Bargeld unter dem Verdacht der Geldwäsche festgenommen wurde. Wo die übrigen rund 700 Datensätze sind, ist den Ermittlern nicht bekannt. (awp/mc/gh)