Steueraffäre: Wegen Liechtenstein-Konten Ermittlungen gegen 390 Italiener
Diese sollen Summen zwischen 200’000 und 400 Mio EUR auf Konten in Liechtenstein eingezahlt haben. Mehr als 100 der Verdächtigen lebten in Mailand, etwa 60 in Rom und 40 in Bozen. Nur wenige Fälle aus Süditalien stünden auf der Liste der Staatsanwälte, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch. Italien hatte im Februar eine von Deutschland übersandte Namensliste mutmasslicher Steuerhinterzieher mit Liechtenstein-Konten bekommen. Italiens Steuerflüchtlinge und auch die Mafia ziehen traditionell allerdings andere Steuerparadiese vor allem in der Karibik vor.
Frankreich zieht nach
Auch die französische Steuerbehörde will in den kommenden Tagen 20 verdächtige Haushalte oder Einzelpersonen kontrollieren. Das teilte Haushaltsminister Éric Woerth am Mittwoch mit. Es handle sich um eine Kontrolle, die vor allem die Einkommens- und Vermögenssteuer betreffe, fügte er hinzu. Die französischen Behörden hatten Ende 2007 eine Liste mit 200 Personen und 64 Haushalten erhalten, die der Steuerflucht nach Liechtenstein verdächtigt werden. Frankreich entgeht nach Schätzung des Ministeriums etwa eine Milliarde Euro durch Steuerflucht in das Fürstentum. (awp/mc/ps)