24 verschiedene Zahlungen und 14 verschiedene Steuern muss ein mittelgrosses Unternehmen in der Schweiz begleichen, oft sogar noch bei unterschiedlichen Ämtern. «Für einen Ausländer wirkt das höchst verwirrend und abschreckend», sagte PWC-Geschäftsleitungsmitglied Andrin Waldburger, der die Studie vorstellte. Verglichen mit anderen europäischen Länder sei das System nur noch in Polen, in der Slowakei und in Rumänien komplizierter. In Sachen Einfachheit belegt die Schweiz deshalb nur noch Rang 24. Auf dem ersten Platz steht Schweden, wo ein Unternehmen nur zwei Steuerzahlungen pro Jahr leisten muss.
Trotz Komplexität relativ geringer Zeitaufwand
Trotz der Komplexität braucht ein Schweizer KMU aber nur etwa 63 Arbeitsstunden, also eineinhalb Wochen, um den Papieraufwand für die Steuern zu bewältigen. Hier belegt die Schweiz, verglichen mit anderen europäischen Ländern, den zweiten Platz. Auf Platz eins steht Luxemburg mit 59 Stunden. Überdurchschnittlich viel Bürokratie gibt es in der Slowakei und in Bulgarien, wo eine Firma ganze 930 beziehungsweise 916 Stunden braucht, um ihre Steuerpflichten zu erledigen.
Moderate Steuerbelastung
Die PWC-Studie hat auch die effektive Steuerbelastung von insgesamt 181 Ländern verglichen. Eine Schweizer Firma musste im letzten Jahr 28,9% des Gewinns für die Steuern aufwenden, was ihr den 16. Rang sichert. Die «Total Tax Rate» hat sich in den letzten Jahren zwar nur um 0,2 Prozentpunkte reduziert, liegt aber immer noch weit unter jener der Nachbarländer. In Deutschland beispielsweise beträgt die TTR 50,5%, in Italien sind es sogar 73,3%. «Die Steuerbelastung ist in der Schweiz nach wie vor moderat», bilanzierte Waldburger. Dies mache sie trotz der Komplexität zu einem attraktiven Steuerstandort für Unternehmen.
Steuerwettbewerb wird härter
Der Steuerwettbewerb sei im letzten Jahr aber deutlich härter geworden. Für die Schweiz sei es nun wichtig, die Komplexität und die Anzahl verschiedener Steuerarten zu reduzieren, um nicht noch weiter abzurutschen, so Waldburger weiter. Die Schweiz, im letzten Jahr noch auf Platz 15., belegt in der aktuellen Studie noch den 19. Platz.
Malediven, Katar und Hongkong an der Spitze
An der Spitze des internationalen Vergleichs stehen die Malediven, Katar, Hongkong und die Vereinigten Arabischen Emirate, gefolgt von Singapur, Irland und Saudi-Arabien. Für Unternehmen regelrecht abschreckend sind laut der PWC-Studie die Steuer-Schlusslichter Republik Kongo (Platz 179), Ukraine (Platz 180) und Weissrussland (Platz 181). (awp/mc/pg/26)